[erledigt] Welche Lazarus/FPC Version kann man als "LTS" ansehen und benutzen?

[alfware17]

Ich habe gerade die Ankündigung vom Release 3.0 von Lazarus gelesen und wie viele hier frage ich mich - brauche ich das (schon)?
Was bringt es mir, der relativ große Versionssprung? Habe ich für meine sage mal recht einfachen und anspruchslosen Prorgamme
Vorteile davon - werden sie schneller oder einfacher zu warten? Der FPC bleibt ja bei 3.2.2 und wenn ich auch im englischen Forum etwas
von 3.2.4 oder 3.4 oder gar 4.0 las, so wird das wohl in absehbarer Zeit nichts.
Andererseits würde ich gerne eine für längere Zeit "stabile" Version haben, auch und vor allem weil ich mich mit der Installation des Betriebssystems
(Windows 7 jetzt 10 gleich 11 bzw Mint 19 eben noch bald 20 oder 21 was aber doof ist wegen fehlendem 32bit) traditionell schwer tue. Und vor allem
weil mir jede 3. Lazarus-Installation in die Hose geht, wenn es schon eine Vorgängerversion gab. Gerade jetzt wieder: 2.0.4 -> 2.2.6 klappt bei
Mint 19 32bit aber nicht bei 64bit. Neuaufsetzen von Mint war notwendig, sicher war ich aber nur zu blöd. Jedenfalls wurde kein Konfigurationsfehler
angezeigt aber Compilieren ging nicht, Aufräumen auch nicht und auch kein Neu-Compile der IDE. Gemeldet wurden irgendwelche falschen
oder nicht berechtigten Ordner, leider bin ich in Linux nicht so fit,

Ich würde jetzt, wenn ich schon alles neu mache, ja gerne auch Lazarus 3.0 berücksichtigen - wenn es denn ein großer Versionssprung ist?
Andererseits läuft 2.2.6 jetzt stabil (anders als 2.0,4 vorher) und was wenn 3.0 schnell Nachfolge-Releases bekommt? Wie wäre euer Tip?

[af0815]

Nimm die funktionierende einfach als LTS.

Ich arbeite immer mit fpcupdeluxe und mache mir Side-by-Side installationen. Meistens 3 (older stable, aktual stable =LTS und main). main eigentlich nur damit ich sehe was so passiert oder weil ich Bugfixes testen will/muss. Bei fpcupdeluxe habe ich bei der LTS Version oft auch einen Stand festgelegt, dadurch hat man im Team die absolut gleiche Version von allen. Und das auch zwischen den verschiedenen BS Systemen.

[MmVisual]

Bei Lazarus gibt es keine "LTS" Version, sondern bei Fixes gibt es immer nur eine neue Version. Also die "2.2.6" wird nie gefixt werden, sondern es wäre dann höchstens eine "2.2.8" raus kommen. Ich vermute jedoch eher nicht dass jemals noch jemand an "2.2.6" was fixen wird, da so ein gravierender Bug da wohl nicht mehr drin ist.

Somit kann man für sich selbst die "2.2.6" als Version einfrieren und für längere Zeit verwenden.

Die Version 3.0 hingegen ist noch nicht Stabil, da kommt es hin und wieder noch zu kleinen Fehlern, ich hatte auch schon Abstürze. Ich komme damit klar, also für mich ist das klein Problem, bzw. weiß ich wie ich Lazarus anfassen muss damit ich diese Problemchen umgehen kann.

Daher die Empfehlung:
Haupt Arbeit mit V2.2.6 machen und hin und wieder mal mit Lazarus V3.0 testen ob es da auch noch alles geht.
In V3.0 sind einige Dinge die in Lazarus V2.2.6 als "deprecated" gekennzeichnet waren nun gelöscht worden. An diesen Positionen muss man den Code entsprechend anpassen. Bei meinem Projekt war es nur eine Kleinigkeit. Man kann mit Compiler Schalter den Code Kompatibel für beide Lazarus Versionen machen, damit hat man sein Projekt schon V3 tauglich und kann noch mit V2.2.6 arbeiten.

Code: Alles auswählen

uses LCLVersion;
  {$if lcl_fullversion >= 3000000} // V3.00.00.00
  ......
  {$else}
  ......
  {$endif}  

Zu lange darf man mit einem Update auf neue Lazarus Versionen nicht warten, da von Version zu Version immer wieder eine Kleinigkeit ändert und wenn man gleich mal mehrere Haupt Versionen überspringt werden die Änderungen unter Umständen ziemlich groß sein. (Ich hatte letztens ein Projekt aus 2014 mit V3.0 geöffnet...)

[PascalDragon]

Was bringt es mir, der relativ große Versionssprung?

Der Versionssprung ist vor allem im Namen groß, da Lazarus sein Versionierungsschema geändert hat.

Der FPC bleibt ja bei 3.2.2 und wenn ich auch im englischen Forum etwas
von 3.2.4 oder 3.4 oder gar 4.0 las, so wird das wohl in absehbarer Zeit nichts.

FPC hat einfach eine relativ lange Entwicklungsphase, da auch das Releasemanagement recht aufwendig ist. 3.2.4 ist allerdings tatsächlich recht nahe.

[CCRDudeLaz]

Ich bin vor 6 bis 7 Jahren von Delphi zu Lazarus als primärer Umgebung gewechselt (auch vorher schon für 64 bit genutzt, als Delphi das noch nicht konnte). Seit Turbo Pascal für Windows dabei.

Und das FPC/Lazarus-Gespann war bei mir eigentlich immer deutlich stabiler als die Delphi-IDE. Ich erinnere mich an dutzende QC-Einträge, die jahrelang liegen blieben und öffentlichen Druck irgendwann ohne Lösung geschlossen wurden. Wenn FPC/Lazarus Fehler haben, sind die meist innerhalb von Wochen nach Fehlerbericht behoben.

Alleine schon wegen neuen Sprach-Features wie den Attributen verwende ich lieber 3.3.1+, also den trunk.

Installation per fpcupdeluxe, damit lassen sich mehrere Versionen parallel verwenden. Darüber habe ich wöchentlich neue Installationen ohne Probleme. Und wenn der trunk doch mal instabil ist, verwende ich eine ältere (weil ja parallel).
Wenn die dann im User-Verzeichnis stattfinden (empfehle ich normalerweise nicht, aber da die IDE ja für neue Packages neu kompiliert werden muss, wird das sonst schwieriger), ist auch das Berechtigungsproblem nicht mehr da.

[alfware17]

Danke für eure Antworten. Ja das wollte ich wissen - ich bleibe erstmal beim Lazarus 2.2.6 als "LTS" - den habe ich gerade in (fast) allen Systemen installiert und wenn der Sprung nach 3.0 nicht soooo groß ist. Ich bin ja vorher auch immer ziemlich lange bei einer Version geblieben, war mir nur jetzt unsicher geworden durch das in Gang gekommene Versionskarussell...

Die für mich interessanteren FPC habe ich übrigens sowieso alle brav nebeneinander, seit den 2.0.x Versionen, da ich sie oft (per bat bzw sh) in der Konsole aufrufe

[alfware17]

Mehr oder weniger unfreiwillig habe ich jetzt mal Lazarus 3.0 probiert. In einem LinuxMint Debian wollte ums Verrecken kein Lazarus 2.2.6 laufen aus den SourceForge Quellen, irgendein Link Fehler beim sqlite trat auf bei lmde 32bit aber bei 64bit hatte es funktioniert. Habe mehrfach eingestampft und verifiziert. Dann mehr aus Verzweiflung das 3.0 aus der Anwendungsverwaltung installiert. Ergebnis Lazarus 3.0 sieht schicker aus aber wahrscheinlich brauche ich es nicht. Wenn ich doch auf allen relevanten Rechnern das Lazarus 2.2.6 quasi als LTS Lösung für den Rest meines Lebens habe....