Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mich?

Für sonstige Unterhaltungen, welche nicht direkt mit Lazarus zu tun haben
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Dee
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Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mich?

Beitrag von Dee »

Hallo Leute,

vielleicht kann mir der/die eine oder andere helfen, welche/r als Software-Entwickler/in abreitet und mir bei meiner Entscheidung helfen.

Ich habe vor kurzem ein Praktikum an einer Schule gemacht und dort als Programmierer und Assistent gearbeitet. Entwickelt habe ich eine Software zur Auswertung von Ergebnissen für eine Sportveranstaltung. Für mich war es das umfangreichste Projekt, dass ich angegangen bin. Voher waren es eher Prototypen oder kleine Projekte. Man kann jetzt darüber streiten, ob es wirklich so umfangreich war, aber für mich war es das.

Es machte Spaß und habe auch vieles gelernt und konnte einen gewissen Einblick erhalten, wie es so in der Software-Entwicklung ablaufen könnte. Jedoch kann ich mir denken, dass es nicht wirklich mit einem Betrieb vergleichbar sein wird.

Ich habe nicht nur programmiert, sondern mich auch Elektrotechnik und Arduino auseinandergesetzt und mein Interesse dafür entdecken können (Elektronik-Fibel und Elektronik-Baukasten sind bestellt ;)). Auch möchte ich in der Freizeit weiterhin mit Arduino arbeiten und kleine Projekte umsetzen.

Nun stehe ich vor der Qual der Wahl. Ich habe noch keine Ausbildung (bin 25) und muss mich entscheiden, bin mir aber unsicher. Für mich kommen - bis jetzt - drei Berufe in Frage: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, IT-Techniker und IT-Systemelektroniker.

Im Praktikum war es "agile Programierung", meinte mein Vorgesetzter. Ich habe mir das etwas anders vorgestellt, dass man sich eben vorher konrekt einen Plan macht, wie die Software auszusehen und zu funktionieren hat. Welche Klassen man erzeugt oder welche Datenstrukturen genutzt werden sollten. Ich sollte aber erstmal drauf los programmieren. Fand ich irgendwie nicht so toll, aber irgendwie doch hinbekommen.

Wie wäre es denn nun in einem Betrieb oder einer Firma? Wäre es strukturierter? Wie wäre da der Ablauf bei der Entiwcklung einer Software? Könnte man auch freiberuflich oder selbstständig arbeiten und wäre dies zu empfehlen?

Außerdem mache ich mir etwas Sorgen bezüglich meiner psychischen Gesundheit. Ich habe diesen Artikel auf Heise gelesen (https://www.heise.de/ratgeber/Warum-Entwickler-ein-Augenmerk-auf-ihre-Gesundheit-legen-sollten-4647389.html) und bin dadurch noch mehr verunsichert, zumal ich schon psychisch erkrankt war/bin.
Was ist, wenn ich einen ungünstigen Arbeitgeber bekomme, der nicht auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter achtet? Oder soll ich doch lieber Programmieren sein lassen und mir was anderes suchen?

Gruß
-- Dee

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six1
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Re: Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mi

Beitrag von six1 »

Hi,
Mein Rat:
wenn dir langes, intensives Arbeiten bei starker Konzentration Probleme bereitet, dann lieber etwas anderes suchen.
Gruß, Michael

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af0815
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Re: Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mi

Beitrag von af0815 »

Dee hat geschrieben:Nun stehe ich vor der Qual der Wahl. Ich habe noch keine Ausbildung (bin 25) und muss mich entscheiden, bin mir aber unsicher. Für mich kommen - bis jetzt - drei Berufe in Frage: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, IT-Techniker und IT-Systemelektroniker.

Mit 25: Nimm einen der drei in Angriff. Wenn du Unsicher bist und dich nicht für einen Entscheiden kannst - notfalls würfeln - weil ohne Präferenz ist es sowieso egal.

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Wie wäre es denn nun in einem Betrieb oder einer Firma? Wäre es strukturierter? Wie wäre da der Ablauf bei der Entiwcklung einer Software? Könnte man auch freiberuflich oder selbstständig arbeiten und wäre dies zu empfehlen?
 
Freiberuflich macht Sinn, wenn du eine Leistung vorweisen kannst die du (gut) verkaufen kannst. Bei dem was du insgesamt schreibst, würde ich dazu raten mit einer Firma zu beginnen und wenn du genügend Praxis hast, kannst du immer noch anders entscheiden.

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Außerdem mache ich mir etwas Sorgen bezüglich meiner psychischen Gesundheit. 

Wenn du damit schon einmal Probleme gehabt hast, so rate ich dir von Freiberuflich sowieso ab. Das kann relativ schnell stressig werden, wenn man zuerst einen Auftrag hinterherläuft und später dann dem Geld.

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Was ist, wenn ich einen ungünstigen Arbeitgeber bekomme, der nicht auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter achtet?

Mein AG ist auch ungünstig - der will das ich arbeite :-) (SCNR) So wie ein AG sich seine Leute aussucht, kannst du ja auch einen AG suchen. Meine Erfahrung, wenn du dem AG wichtig bist mit deiner Arbeitsleistung, so wird er auch dannach trachten das es dir gut geht. Die Sichtweise von AG und AN kann da natürlich differentieren.
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).

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af0815
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Re: Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mi

Beitrag von af0815 »

six1 hat geschrieben:Hi,
Mein Rat:
wenn dir langes, intensives Arbeiten bei starker Konzentration Probleme bereitet, dann lieber etwas anderes suchen.

Muss man bis zu einem gewissen Grad auch trainieren, kann auch zugleich auch Therapie sein.
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).

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m.fuchs
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Re: Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mi

Beitrag von m.fuchs »

Dee hat geschrieben:Im Praktikum war es "agile Programierung", meinte mein Vorgesetzter. Ich habe mir das etwas anders vorgestellt, dass man sich eben vorher konrekt einen Plan macht, wie die Software auszusehen und zu funktionieren hat. Welche Klassen man erzeugt oder welche Datenstrukturen genutzt werden sollten. Ich sollte aber erstmal drauf los programmieren. Fand ich irgendwie nicht so toll, aber irgendwie doch hinbekommen.

Das ist auch keine agile Programmierung sondern Chaos. Agil heißt nicht, dass keine Pläne gemacht werden und man darauf los programmiert. Es geht stattdessen um Flexibilität und die Fähigkeit dass die Entwickler relativ zügig auf Veränderungen reagieren können. https://de.wikipedia.org/wiki/Agile_Softwareentwicklung

Dee hat geschrieben:Wie wäre es denn nun in einem Betrieb oder einer Firma? Wäre es strukturierter?

Kann sein, kann nicht sein. Schlechte Entwickler und unstrukturierte Unternehmen gibt es wie Sand am Meer. Es gibt aber auch Unternehmen, wo es im Großen und Ganzen gut läuft.

Dee hat geschrieben:Könnte man auch freiberuflich oder selbstständig arbeiten und wäre dies zu empfehlen?

Geht auch, würde ich aber nicht empfehlen. Der Unterschied zwischen Einzel- und Teamarbeit ist enorm. Die Möglichkeiten des Austauschs möchte ich eigentlich nicht missen.

Dee hat geschrieben:Außerdem mache ich mir etwas Sorgen bezüglich meiner psychischen Gesundheit. [...] zumal ich schon psychisch erkrankt war/bin.
Was ist, wenn ich einen ungünstigen Arbeitgeber bekomme, der nicht auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter achtet? Oder soll ich doch lieber Programmieren sein lassen und mir was anderes suchen?

Man kann immer einen beschissenen Arbeitgeber finden, dann sucht man sich halt einen neuen wenn es nicht anders geht. Umgekehrt gibt es auch Arbeitgeber die genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen. Auticon (https://auticon.de/) beispielsweise sucht direkt Autisten aus um sie zu beschäftigen. Wenn man offen mit seinen Problemen umgeht, sollte das meiner Meinung nach alles kein Hinderungsgrund sein.
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six1
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Re: Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mi

Beitrag von six1 »

Gruß, Michael

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m.fuchs
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Re: Ist der Beruf "Anwendungsentwickler" das Richtige für mi

Beitrag von m.fuchs »

six1 hat geschrieben:Programmierer und Team :-) -->
https://de.quora.com/Fred-Brooks-sagte- ... e-er-damit

Ja kenne ich, ist aber kein Problem der Menge an Programmieren sondern nur des schlechten Projektmanagements.

Das können wir auch gerne noch weiter diskutieren, wo beim Einsatz von Teams Probleme auftreten, dann allerdings in einem neuen Thread.
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