Das man in seinem Projekt das Geld lieber ausklammern möchte, ist für mich auch nachvollziehbar. Ich bekam einen Projektvorschlag von einem bekannten ( ehemaliger Klassenkamerad ), das ich mal nebenbei machen könnte. Am Anfang hörte es sich noch gut an. Nichts großes, mal nebenbei und falls es läuft, kann man über Wachstum nachdenken. Bei nächsten Treffen war die Idee schon größer gewachsen und plötzlich gab es Investoren am Start. Spätestens bei Investoren bin ich dann ausgestiegen, den da ist nichts mit nebenbei mehr.charlytango hat geschrieben: ↑So 28. Mär 2021, 20:00Für mich schließt das eine finanzielle Entlohnung nicht zwingend aus. Ich dachte da "einfach" (wie immer steckt der Teufel im Detail) an eine Art Fundraising um bei Bedarf einfach mehr Manpower mit Herzblut verfügbar zu machen. Auch Programmierer im OpenSourceBereich müssen von irgendetwas leben. Warum nicht von dem woran ihr Herz und ihre Leidenschaft hängt? (nicht zu reden von der jahrelang aufgebauten Expertise)
Lazarus für Firmensoftware?
Re: Lazarus für Firmensoftware?
Re: Lazarus für Firmensoftware?
Cool! Danke! Es ist schön das auch Projektentwickler sich zu Wort meldet
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
Nichts dagegen zu sagen, das war deine Entscheidung -- passt gut.
Nur.....
Ich habe die Argumentation aufgegriffen dass sich einige Entwickler arbeitsintensive Funktionen (unterschiedliche Widgetsets am Puls der Zeit) und einen modernen Ansatz in der Sprache gewünscht haben.
Auch ich wünsche mir ein Entwicklungssystem das mit Herzblut und viel Expertise weiterentwickelt wird.
Das ist halt von den eingesetzten oder einsetzbaren Ressourcen abhängig. Open Source muss jetzt ja nicht zwingend ein Hobby- und Nebenbei-Priojekt sein. Und irgend eine Steuerinstanz muss es ja auch in einem OpenSource-Projekt geben. Nur würde eine nichtinvasive Finanzierungsart ( sagen wir mal Spenden, Mitgliedschaften, CrowdFunding et al.) dem ganzen Projekt etwas mehr Drive geben. Letztlich wollen alle Beteiligten ja etwas davon haben. Manche die reine Befriedigung, andere ein Einkommen. Wäre ja für jeden eine Nische verfügbar.
Und unterm Strich ist es eine Illusion dass so ein Projekt ohne Geld auskommt, denn gratis eingesetzte Arbeit ist auch nichts anderes als eine Ressource die eben ihren Wert hat.
Ich wollte nur skizzieren dass andere Projekte es wohl geschafft haben sich eine finanzielle Basis zu schaffen ohne dadurch massive Abhängigkeiten zu erzeugen.
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
Um mal ein bisschen philosophisch zu werden: nichts 'hat' einen Wert, vielmehr ist Wert ein gesellschaftliches Verhältnis, dem man sich in diesem Falle vielleicht gerade nicht aussetzen möchte. Denn die In-Wert-Setzung der Ressource Arbeitskraft bedeutet nichts anderes als andere über die eigene Zeit verfügen zu lassen. Die Frage, wer diese Anderen sind - ein sogenannter 'Familienunternehmer', eine Gruppe von Aktionären oder eine fundige Crowd - ist zwar nicht ganz unerheblich, ändert aber an dem Verhältnis 'an sich' nichts.
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
qed
ich philosophiere gern .. nur scheint mir dieser Thread dazu nicht die passende Plattform.
daher.... ich bin raus.. have fun
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
Ich bin regelmäßig hier und im internationalen Forum unterwegs... marcov ist zum Beispiel auch Mitentwickler.
Für Spenden haben wir mittlerweile die Foundation, wo man für gewisse Projekte spenden kann. Einige wurden auch durchaus bereits schon realisiert (ja, da ist viel pas2js drin, aber zum Beispiel das WebAssembly Backend wurde nach noch ein paar weiteren Monaten Überarbeitungszeit vor zwei Wochen oder so in Trunk integriert).charlytango hat geschrieben: ↑Mo 29. Mär 2021, 22:12Das ist halt von den eingesetzten oder einsetzbaren Ressourcen abhängig. Open Source muss jetzt ja nicht zwingend ein Hobby- und Nebenbei-Priojekt sein. Und irgend eine Steuerinstanz muss es ja auch in einem OpenSource-Projekt geben. Nur würde eine nichtinvasive Finanzierungsart ( sagen wir mal Spenden, Mitgliedschaften, CrowdFunding et al.) dem ganzen Projekt etwas mehr Drive geben. Letztlich wollen alle Beteiligten ja etwas davon haben. Manche die reine Befriedigung, andere ein Einkommen. Wäre ja für jeden eine Nische verfügbar.
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
Sorry, natürlich nicht. Vergiss es bitte.charlytango hat geschrieben: ↑Di 30. Mär 2021, 08:17ich philosophiere gern .. nur scheint mir dieser Thread dazu nicht die passende Plattform.
Re: Lazarus für Firmensoftware?
Es ist jedem selbst überlassen. In meinem Fall mit dem abgesprungenem Projekt war das so. Angedacht war, wir würden klein anfangen und erstmal ins Projekt reinkommen. Probieren was geht, was geht nicht. Ich hatte bereits einen Job, das den großen Teil des Tages bereits eingenommen hat, danach war meine Familie dran und restliche alltägliche Probleme. An diesem Projekt könnte ich mich nur beteiligen, wenn ich dafür Zeit finde und mehr nicht. Finanzieller Rahmen in diesem Fall gut und schön, aber Investoren bedeuten das ich zusätzlich Arbeit habe und nicht mehr frei entscheiden kann, wann ich etwas erledigen könnte. Ich könnte meinen alten Job hinwerfen. Aber wollte ich das überhaupt? Im alten Job hatte ich den Vorteil, das ich viele unterschiedliche Projekte mitmachen durfte. Hier wäre dann über Jahre nur noch ein Projekt, falls es gut gehen würde. War ich auch nicht unbedingt scharf drauf. Dazu noch die (naive) Vorstellung das ich zusätzlich Entwickler die ich kenne mit ins Boot hole.charlytango hat geschrieben: ↑Mo 29. Mär 2021, 22:12Das ist halt von den eingesetzten oder einsetzbaren Ressourcen abhängig. Open Source muss jetzt ja nicht zwingend ein Hobby- und Nebenbei-Priojekt sein. Und irgend eine Steuerinstanz muss es ja auch in einem OpenSource-Projekt geben. Nur würde eine nichtinvasive Finanzierungsart ( sagen wir mal Spenden, Mitgliedschaften, CrowdFunding et al.) dem ganzen Projekt etwas mehr Drive geben. Letztlich wollen alle Beteiligten ja etwas davon haben. Manche die reine Befriedigung, andere ein Einkommen. Wäre ja für jeden eine Nische verfügbar.
Was die Beweggründe der Lazarus-Entwickler sind, weiß ich nicht. Es wird sie geben und weil es ihr Projekt ist, sollen und dürfen sie entscheiden wie sie damit Umgehen. Ich würde mir ebenfalls wünschen das durch ein finanzielles Polster Lazarus auf eine "gerade Bahn" gelenkt werden würde. Könnte die Popularität sicherlich steigern. Aber, bis auf etwas basteln und dem Pascal-Dialekt nach frönen, mache ich damit nichts produktives. Was ich mir also denke, zählt hier nicht. Aber es ist ein tolles Projekt
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
Dachte ich anfangs auch. Nur "populäre" Sprachen gibt es genug und keine konnte mich richtig überzeugen.
Finanzielle Anreize hören sich gut an, aber dann kommt man schnell in Verteilungskämpfe. Dann sehen die einen nicht mehr ein, Bugfixes kostenlos zu machen, während ein paar Einzelne für neue Features gutes Geld machen. Dann bildet sich ein bezahltes Core-Team, die dann aufgrund finanzieller Anreize über die Zukunft entscheiden. In "gerade Bahn" heißt dann, dass man die Syntax C-ischer macht, die Hauptgeldgeber wollen das so. Und braucht man um zukunftsfähig zu sein. Motivierte Einsteiger kommen nicht richtig ins Projekt, weil die Claims schon abgesteckt sind. Usw...
Trotzdem würde ich mich für die Entwickler freuen, wenn sie für ihre Arbeit eine finanzielle Gegenleistung bekämen.
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
Du unterschätzt glaube ich warum leute FOSS Entwicklung machen, selbst bei Projekten wie großfirmen wie .Net, hinter denen ja Microsoft mit abermillionen an Geld stecken, gibt es immernoch leute die kostenlos daran mitentwickeln. Das die freien Entwickler aufhören weil andere entwickler Geld dafür bekommen ist denke ich eher eine unbegründete sorge.kupferstecher hat geschrieben: ↑Mi 31. Mär 2021, 13:30Finanzielle Anreize hören sich gut an, aber dann kommt man schnell in Verteilungskämpfe. Dann sehen die einen nicht mehr ein, Bugfixes kostenlos zu machen, während ein paar Einzelne für neue Features gutes Geld machen.
Das mit dem Core Team würde schon eher der Fall sein, nicht direkt weil diese Leute Geld bekommen, sondern weil die daran hauptberuflich arbeiten natürlich mehr arbeit reinstecken und damit automatisch die kontrolle übernehmen würden.kupferstecher hat geschrieben: ↑Mi 31. Mär 2021, 13:30Dann bildet sich ein bezahltes Core-Team, die dann aufgrund finanzieller Anreize über die Zukunft entscheiden. In "gerade Bahn" heißt dann, dass man die Syntax C-ischer macht, die Hauptgeldgeber wollen das so. Und braucht man um zukunftsfähig zu sein. Motivierte Einsteiger kommen nicht richtig ins Projekt, weil die Claims schon abgesteckt sind. Usw...
Aber das problem, wenn es auftaucht kann man auch ganz anders anpacken. Entwicklung und Sprachdesign muss ja nicht unbedingt zusammen hängen, tatsächlich ist das bei den meisten FOSS Sprachen nicht der Fall. Die meisten sprachen sind versioniert, und die versionen werden erstmal mit rücksprache mit den Nutzern und Entwicklern geplant, und dann wird daran Entwickelt. Dann ist es egal wie viele Entwickler ein Unternehmen oder so stellt, z.B. beim C++ Konsortium hat Microsoft auch nur einen Platz am Tisch des Standardisierungsgremiums obwohl sie mit dem Microsoft C++ Compiler einen großen anteil der Entwicklungspower bereitstellen.
Und das die Sprache C artiger wird ist denke ich eine unbegründete sorge, moderne sprachen (swift, rust, go, typescript, python, etc.) distanzieren sich immer mehr von C:
Code: Alles auswählen
Rust:
fn foo(x: i32) -> i32 {
...
}
Typescript:
function foo(x: number): number {
...
}
go:
func foo(x int) int {
...
}
swift:
func foo(x: Integer): Integer {
...
}
python:
def foo(x: int) -> int:
...
Und ich denke is gibt ne ganze menge moderne features die echt genial sind, z.B. nicht nullbare pointer, wie man sie in swift oder typescript hat. Funktionale elemente wie funktionen höherer ordnung (also funktionen die funktionen zurückgeben) oder pattern matching (z.b. x, y := arr mit arr kann z.b. ein array mit 2 elementen sein die dann x und y zugewiesen werden). Oder, grade im bereich GUI entwicklung wäre single threaded asynchrone programmierung wie man sie in JS oder Python hat eine sehr nützliche addition zur Sprache
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Re: Lazarus für Firmensoftware?
Nicht nur das, man muss auch den Markt der programmierbaren Steuerungen sehen. Dort zum Beispiel in der IEC1131 für ST (Structured Text) ist es auch wieder Pascal/C# ähnlich. Und das müsssen die großen Player der Steuerungshersteller beachten. Die automotive Produktion stellt da oft sehr harte Forderungen. Aber genau in diesem Segment kann man auch mit Pascal und entsprechenden Geräten einiges an Lücken ausfüllen und es geschäftlich Nutzen. Und da ist Lazarus fast unschlagbar, wenn der Kunde eine inhomogene Struktur hat und zB. Windows, Linux-X64 und Linux-Arm mischt. Man kann dann dasselbe Produkt fast gleichzeitig ausrollen. Und das ist eines der Verkaufsargumente, gegen die die meisten anderen Softwarelieferanten schwer ankommen, auch oft mit dem Preis.
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).
Re: Lazarus für Firmensoftware?
Ja, stimmt. Auch ich habe Pascal Code in diesem Bereich gesehen. Der Witz war allerdings das die Entwickler nicht wussten das es ein Pascal-Dialekt ist