Frohe Weihnachten!

Für sonstige Unterhaltungen, welche nicht direkt mit Lazarus zu tun haben
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af0815
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Re: Frohe Weihnachten!

Beitrag von af0815 »

theo hat geschrieben:Was soll man da machen?
Er hat mal wieder kaum was ausgelassen. Balik Lachs mit Rösti und Sour Cream

Hier hätte ich bereits aufgegeben :-)

Aber die Schweiz hat ja so wundervolle Landschaften, so mit 1 bis Mathonläufe (ev. nur Gedanklich) bekommt man das wieder in Lot.
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).

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theo
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Re: Frohe Weihnachten!

Beitrag von theo »

af0815 hat geschrieben:Aber die Schweiz hat ja so wundervolle Landschaften, so mit 1 bis Mathonläufe (ev. nur Gedanklich) bekommt man das wieder in Lot.


Gute Idee, aber nur die gedankliche Variante. ;-)
Bei mir sieht's so aus : http://ens.ch/ens/cam/index.html
Das Wetter ist mir heute zu unappetitlich. Ich bin eher für Rumpfbeugen auf dem Teppich. ;-)

br_klaus
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Re: Frohe Weihnachten!

Beitrag von br_klaus »

Hallo,

Ich bin zwar schon etwas spät dran, aber trotzdem möchte ich mich den Wünschen anschließen und als Priester auch ein paar Worte sagen.

Ich wünsche auch allen hier im Forum gesegnete, besinnliche Weihnachten. Vor allem, daß das Besinnliche nicht bloße Farce bleibt, sondern ihr auch nachdenkt, warum das „Weih-Nacht“ heißt. Warum soll diese Nacht so geweiht sein? Und warum will da jeder jeden beschenken und denkt überhaupt nicht mehr daran, warum wir das tun?

Wenn jemand Geburtstag hat, dann freuen wir uns mit ihm und wollen ihm unsere Freude zeigen, indem wir ihm ein kleines Geschenk überreichen. Aber an Weihnachten feiern wir die Geburt eines ganz besonderen Kindes, des Christ-Kindes. Christus (griech. Christós) heißt der „Gesalbte“, der „Messias“, es ist Der, den schon Jahrhunderte, ja Jahrtausende vorher die Propheten vorausgesagt hatten, daß Er kommen wird, um die Welt aus ihrer Knechtschaft zu befreien. Knechtschaft? Ja, durch den Teufel und seinen Anhang, der schon das erste Menschenpaar versuchte und zu Fall brachte, wodurch diese die Gotteskindschaft verloren (das ist die sog. „Erbsünde“, die erst durch die Taufe von uns genommen wird).

Es ist Gott Selbst, der da als kleines hilfloses Kind in der äußersten Armut in einem elenden Stall (wo nur Landflüchtige und Verbrecher ihre Zuflucht suchten) zur Welt kommt, weil keine Herberge die bettelarmen Eltern aufnehmen will (eine Frau, die ein Kind gebiert, gilt als unrein, dann muß erst das ganze Haus wieder rituell gereinigt werden, und wer wollte das schon machen?).
Es ist der Erlöser, der Retter (wie Ihn die Engel den Hirten verkündeten), der in Sein Eigentum kam, aber die Seinen nahmen Ihn nicht auf.
Aber wer Ihn aufnimmt, dem schenkt Er die Gnade, Kind Gottes zu werden (durch die Taufe).

Aus Freude darüber wollen wir Ihm danken. Aber was können wir Gott geben, was Ihm Freude machen würde? Sicher nichts Materielles. Also unser Herz, unseren Willen, unseren Verstand, alle unsere Fähigkeiten. Machen wir es wie die Hirten von Bethlehem, sie brachten ihre einfachen Geschenke mit und huldigten dem Göttlichen Kind im Schoß Seiner Allerreinsten Mutter Maria.
Die Anbetung nämlich ist das Wertvollste, was wir Gott schenken können: das restlose Anerkennen Seiner Göttlichen Majestät und unserer totalen Geschöpflichkeit und Abhängigkeit. Und besonders auch die Anbetung der Eucharistie (wo Er Sich unter der Gestalt des Brotes verbirgt, aber voll da ist mit Leib und Seele, Gottheit und Menschheit). Und wenn wir da auch noch die heiligen Engel bitten, werden sie uns mit Freude in diesem heiligen und heiligenden Tun beistehen und unsere Liebe zu immer größerer Glut entfachen!

Weil wir Ihm nichts Materielles schenken können, Er aber sagte: was immer ihr dem Geringsten Meiner Brüder (nicht) getan habt, das habt ihr auch Mir (nicht) getan, so wollen wir diese Geringsten beschenken. Das wäre der eigentliche Sinn der Weihnacht: Freude aus Liebe schenken, weil wir selber so unendlich geliebt werden.
(Die Not und Katastrophen, die jetzt immer mehr zunehmen, haben wir zum Großteil selbst verschuldet, Gott läßt es zu, weil Er uns den freien Willen gab).

Es muß ja nicht unbedingt immer etwas Materielles sein. Ein tröstendes Wort, ein froher Blick, ein aufmunterndes Lächeln können für jemanden, der in tiefer Einsamkeit lebt, mehr bedeuten als viele materielle Geschenke.

In diesem Sinne wünsche ich allen reich gesegnete Weihnachtstage und daß wir lernen, mit dem Kind Jesus auch selber Kind zu werden im Herzen, denn „wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich eingehen!“

P. Nikolaus

Euklid
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Re: Frohe Weihnachten!

Beitrag von Euklid »

br_klaus hat geschrieben:Priester auch ein paar Worte sagen.


Finde es toll, dass es auch programmierende Priester gibt :)

Wir haben in unserer Gesellschaft mit einem permanenten Werteverlust zu kämpfen. Das ist in meinen Augen durch das Wirtschaftssystem bedingt, in dem wir leben und welches ein auf Egoismus basiertes System darstellt. Mit dessen Ausbreitung und dem gleichzeitig zurückgehenden Einfluss der Kirchen verflüchtigt sich zunehmend der Gedanke der Nächstenliebe und Selbstlosigkeit oder bezieht sich nur noch auf den Kreis der engsten Freunde. So kommt es, dass wir heute auf einem Planeten leben, auf dessen eine Hälfte bittere Armut und auf dessen anderen Hälfte Leben im Verschwendung herrscht.

An der Verbreitung des Neokapitalismus haben christliche Vereinigungen vermutlich ihren Teil dazu beigetragen. Nach Calvin ist grob gesagt derjenige von Gott gewollt, der bereits auf Erden reich von ihm beschenkt wird. Viele freikirchliche Gemeinden sind der Auffassung, der reine Glaube an Gott und die Liebe zu Jesus reiche aus, um das Reich Gottes zu erlangen, völlig unabhängig von den "Taten". Interessanterweise sind es diese Gemeinden, die sich einer wachsenden Verbreitung erfreuen. Die großen Kirchen, die neben dem Glauben zudem auch das Handeln nach dem Gebot der Nächstenliebe verlangen, verlieren leider zunehmend an gesellschaftlicher Verankerung. Die Gründe für diese beiden Entwicklungen fußen nach meinem Erachten auf den folgenden Sachverhalten: Zum Einen ist es deutlich bequemer zu glauben, der reine Glaube an Gott reiche aus und entsprechendes Handeln sei nicht notwendig. Zum Anderen sind die großen Kirchen aufgrund ihrer hirarchischen Gliederung den durch die Globalisierung bedingten rasanten gesellschaftlichen Wandel nicht gewachsen bzw. nicht flexibel genug um darauf zu reagieren.

Da die politische Bühne eher einer Theatherbühne gleicht, dessen Darsteller aufgrund von teils offensichtlicher Korruption, dem Brechen von Wahlversprechen und der Geringschätzung des Wählerwillens (in einer "Demokratie"!) kaum als Vorbilder dienen können, da sich die Medien im Niveau immer weiter unterbieten und teils moralisch völlig verwerfliche Sendungen bringen, gibt es keine andere wertevermittelnde Instanzen als die Schulen und die Kirchen. An der Bildung wird zunehmend (und entgegen von Wahlversprechen) gespart, Kirchen verlieren an Einfluss. Quo vadis Deutschland? Ich hoffe jedenfalls für uns alle, dass wir nicht einer wertefreien Gesellschaft entgegensteuern, dessen Individuen sich der Verantwortung ihres Handelns nicht bewusst sind.

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