m.fuchs hat geschrieben: ↑Mi 29. Nov 2023, 11:10
Es ist halt schwierig weil da draußen alle von KI reden und nur wenige Ahnung haben. Schöne Beispiel, dieser Beitrag aus der Tagesschau:
Wenn Künstliche Intelligenz die Brötchen zählt
Der Bäckermeister Axel Schmitt aus Frankenwinheim im Landkreis Kitzingen setzt neuerdings auf Künstliche Intelligenz - in Ermangelung an Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern.
[...]
KI als virtuelle Bäckereifachverkäuferin: Das funktioniert erstaunlich gut, findet Schmitt. "Unter jedem Boden, unter jedem Tablett hier ist eine Waage verbaut. Die wiegt permanent das Gebäck und weiß genau, wenn eins rauskommt." Im System sei hinterlegt, wie schwer ein Brötchen ist. So wisse es genau, wieviel drin ist.
Da kann ich nur den Kopf schütteln. Keine Ahnung was eine digitale Wage verbunden mit einer Datenbank mit Künstlicher Intelligenz zu tun hat.
Bei solchen Berichten wundert es mich nicht, wenn dieser Hype weiter angefeuert wird.
Ich weiß nicht, ob es eher dem Beitrag geschuldet ist und nicht dem was dahinter steht, aber eventuell wurde es journalistisch nicht gut herausgearbeitet. Hier
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Wit ... 20806.html gibt es einen ausführlicheren Bericht über eine andere Bäckerei im Bezug auf KI.
Um es einmal zusammenzufassen:
Hier wird/wurde ein KI-System benutzt um mehrere Daten aus der Bäckerei und den Filialen zusammenzuführen und Prognosen zu erstellen was zukünftig benötigt wird. Das führt dazu, dass das gesamte Bestellwesen automatisiert wurde, dabei wird hier KI als selbstlernendes System genutzt um das dynamisch anpassen zu können und es greift im wesentlichen kein Mensch mehr dabei ein.
Hört euch gerne den Beitrag einmal an.
Um es klar zu machen, auch ich bin eher ein Skeptiker was KI angeht, eigentlich aber weil ich mich da mit dem Begriff Intelligenz da schwer tue. Es sind defacto aber selbstlernende Systeme ohne dass ein Mensch weitere Parameter anpasst, nachdem das System einmal installiert wurde. Der Begriff "KI" ist halt einfach schmissiger als "selbstlernendes System", aber wenn etwas selbst lernfähig ist (im Rahmen seiner sicherlich zugegeben vorhandener Beschränktheit) gilt das als quasi Intelligent. Vielleicht sollten sich gerade Informatiker mal ein bisschen vom Intelligenz Begriff frei zu machen.
Zweifelsohne wird in der Biologie Delphinen und auch Schimpansen eine gewisse Intelligenz zugeschrieben und sie wird auch als solche benannt. Sie ist nicht zu vergleichen mit menschlicher Intelligenz und den Fähigkeiten die es ermöglicht, aber gerade unter den letztgenannten gibt es einige ziemlich dumme Exemplare.
m.fuchs hat geschrieben: ↑Mi 29. Nov 2023, 11:10
hum4n0id3 hat geschrieben: ↑Mi 29. Nov 2023, 10:22
[...]Er hat zwar das technische Verständnis, ist aber kein Programmierer und möchte gar nicht Programmieren. Den Code der ihm ChatGPT ausspuckt, versteht er und baut es ein. Für Ihn braucht man keinen Programmierer mehr.
Er käme auch ohne ChatGPT genauso weit, wenn es sich Beispielcode von Seiten wie Stackoverflow kopiert.
hum4n0id3 hat geschrieben: ↑Mi 29. Nov 2023, 10:22
Und das ist meine eigentliche Sorge, das mein Handwerk von Automatismen und Robotern ersetzt wird.
Diese Sorge ist unbegründet, nichts deutet darauf hin dass in absehbarer Zukunft so etwas wie künstliche Intelligenz existieren wird.
Ich wäre da vorsichtig. Die Pioniere der Informatik waren ziemliche Visionäre. Was sie auf die Beine gestellt haben, war zu ihrer Zeit wahrscheinlich auch etwas, worüber viele nur den Kopf geschüttelt haben, was sie dort treiben. Aber wohin hat das geführt...
Gerade Informatiker sollten daher eher keine Angst haben, gerade wir sind diejenigen die es mitgestalten können und sollten.
m.fuchs hat geschrieben: ↑Mi 29. Nov 2023, 11:10
hum4n0id3 hat geschrieben: ↑Mi 29. Nov 2023, 10:22
So begeistert bin ich von dieser ML-Geschichte auch nicht, aber Sperren kann ich mich dagegen auch nicht, weil momentan scheinbar alles in diese Richtung geht. Und dann kann man noch so viel dagegen reden, aber man trifft eher auf unverständniss. Traurig leider. Also schaue ich es mir auch an.
Es ist halt ein Hype den wir ja auch schon mit Blockchain, Cloud, NoSQL und sogar schon zweimal mit KI (
https://de.wikipedia.org/wiki/KI-Winter) hatten. Geht auch wieder vorbei und viele Leute werden sich ärgern weil sie Geld versenkt haben.
Es sollte klar sein, dass es immer Fortschritte gibt, ebenso wie Rückschläge, aber was der Einsatz solcher System betrifft ist das sicher erst am Anfang.
Würde ich die Dinge so wie alle anderen machen, hätte ich so manche Probleme nicht.
Aber das wäre langweilig.