Generelles zum Umstieg Lazarus

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Jim Knopf
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Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Jim Knopf »

Liebe Community,

stehe vor schwerwiegender Entscheidung und hoffe sehr, ihr könnt mir helfen.

Mein Status: Praxis seit es Delphi gibt, hatte bis 2017 eine kleine Softwarefirma, seit damals +/- solo unterwegs bzgl. Programmierung. Habe 2014 das Programm Patchwork (https://autorenprogramm.com) für Autoren zu entwickeln begonnen, das mittlwerweile das umfangreichste in der Branche ist und von Tausenden Autoren genutzt wird. Da wir schon in meiner SW-Firma den neueren Versionen nicht viel abgewinnen konnten, ist auch Patchwork in Delphi5 programmiert. Ich finde die IDE optimal unkompliziert, inkl. der ModelMaker-Tools usw. und bin sehr schnell im Entwickeln.

Mein Problem und damit Ziel: 32bit ist das einzige wirkliche Problem, das ich auf mich zukommen sehe, da schon Apple 32bit abgedreht hat und auch Windows dabei ist. Das zweite Thema ist MacOS, weil einfach viele Künstler auf dem Mac arbeiten und Autoren sind auch Künstler. Nun stellen sich mir folgende Fragen, die ich hier in der Hoffnung poste, dass ihr für mich Antworten habt:

1. Was ist gescheiter: Neuestes Delphi oder Lazarus? Lazarus liegt mir allein von der Unkompliziertheit der IDE her viel mehr. Aber habt ihr Erfahrungen, ob es auch bei größeren Nicht-Datenbank(!)-Projekten funzt (ca. 140 Formulare und 600.000 Zeilen Code)?
2. Bei Delphi ist für plattformübergreifend offenbar FireMonkey Vorausstzung. Wie sieht das bei Lazarus aus? Genügt die LCL? Bekommt man z.B. das DevExpress-Grid dann auch für alle machbaren Plattformen gebacken?
3. Ein Gedanke ist, mir ein Programm zu machen, dass dne Delphi-Code regelmäßig in Lazarus-Units umwandelt, um dann dort für die drei Plattformen Win/Mac/Linux zu kompilieren. Ist das blauäugig und so nicht machbar?

Sicher tauchen noch mehr Fragen auf, aber das wären mal zurzeit die vordergründigen - danke im Voraus!

Martitn

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Winni
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Winni »

Hi!

Also einige Antworten. Ander User mögen ergänzen.

Umwandlung von Delphi zu Lazarus
Dafür gibt es in der IDE einen Menüpunkt:
Tools --> Delphi conversion
Dort kann man Pakete, Units oder Projekte übersetzen lassen.
Das klappt ganz gut, fällt aber da auf die Nase, wo es Inkompatitbilitäten gibt.
Ist aber gut dokumentiert.

Einerseits wegen der unverschämten Preispolitik bei Delphi, andereseits aber auch wegen der Plattform-Unabhängikeit nutzen zusehends auch Firmen und Unis Lazarus.

Du kannst Dir ja mal die Lazarus-Gallery ansehen, die leider von einer einzigen Seite in Themen-Seiten zerstückelt wurde. Hier kann man z.B. bei Wissenschaft und Medizin durchaus auch große Projekte sehen:

https://wiki.freepascal.org/Projects_using_Free_Pascal


Wermutstropfen ist die Portierung auf den Mac. Da Apple ja seine Innereien komplett auf den Kopf gestellt hat, tauchen im internationalen Forum immer wieder Fehler und inkompatibles Zeug auf, das behoben werden muss.

Bei Fremdkomponenten musst Du selbst sehen, ob die den Source mitliefern oder zumindest eine Library für Dein Betriebssystem.

So viel erstmal

Winni

wp_xyz
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von wp_xyz »

Willkommen hier!

Ich mache zwar inzwischen nichts mehr mit Delphi, aber bei so einem großen Projekt, mit wahrscheinlich Unmengen an Fremdkomponenten, und noch dazu für macOS, würde ich kalte Füße bekommen und wahrscheinlich bei Delphi bleiben...

Das soll nicht heißen, dass es mit Lazarus nicht geht, aber du musst dich auf eine längere Umstellphase einstellen. Es wird auf keinen Fall so gehen, dass du das Projekt durch den Delphi-zu-Lazarus-Konverter in der Lazarus-IDE jagst und dann ein lauffähiges Lazarus-Projekt erhältst. Zunächst musst du eine Inventarliste erstellen, welche Fremdkomponenten in dem Delphi-Projekt vorhanden sind. Prüfe, ob es diese Komponenten auch für Lazarus gibt. Wenn ja, schreibe Testprogramme und prüfe diese Komponenten auf Herz und Nieren (oft schreiben die Hersteller "Lazarus-Kompatibilität" auf die Webseite, haben aber nichts mit Lazarus getestet). Wenn nein, suche in der LCL und im Online-Package-Manager (OPM) ob es passende Ersatzkomponenten für Lazarus gibt (aber Achtung: auch im OPM ist manches nur Schall und Rauch...). Dann zerlege dein Projekt in Untereinheiten, die du jeweils nach Lazarus portieren und testen kannst. Zumindest diesen Schritt dürftest du aber auch unter Delphi für den Übergang zu FireMonkey machen müssen!

Die Größe (150 Formulare) ist eigentlich kein Problem für Lazarus, sondern eher für den Entwickler...

Beim mac gibt es immer noch gelegentlich Ungereimheiten und Fehler. Aber ich denke, FireMonkey dürfte da nicht besser sein.

32/64 Bit ist kein Problem von Lazarus, allerdings wieder für den Entwickler, denn in altem Delphi5-Code stecken wahrscheinlich viele Kleinigkeiten, die einen Absturz auf 64Bit verursachen, z.B. weil sich die Byte-Größen von Pointern und Integern unterscheiden, d.h. Type-Casts wie TObject(i) funktionieren für einen Integer i nicht mehr, i muss stattdessen als PtrInt deklariert sein (in Delphi als NativeInt).

Ein Problem werden auch die Strings sein, denn Delphi5 arbeitete noch mit ANSI-Codeseiten, Lazarus hat aber UTF8. Das meiste ist inzwischen zwar transparent, aber wenn du seltsame Zeichen in deinen LCL-Formularen sieht, dann kannst du dich hier melden...

Im Idealfall kannst du ein und denselben Lazarus-Quelltext für Windows, Linux, mac usw. übersetzen, entweder in virtuellen Maschinen oder mit Hilfe der Cross-Compilierung. Es ist aber unbedingt ratsam, auf der Zielplattform zu testen, da der Teufel bekanntermaßen im Detail steckt.

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Winni
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Winni »

Hi!

Hab mir gerade die Heimseite und das Video angesehen.

Großes "Hut ab" und Respekt für die unzähligen praktischen Ideen, die verwirklicht wurden.
Wieder ein typisches Beispiel für ein Projekt, das niemals von einer Major-Company hätte verwirklicht werden können:

Zu viele eigenständige Ideen. Zu viel nachgedacht. Zu viele liebevolle aber praktische Kleinigkeiten.
Das können nur Menschen mit Herzblut zur Materie.

Ich weiß wovon ich rede: Hatte in den 70ern und 80ern viel mit Buchproduktion zu tun.

Da gebe ich wp_xyz recht:

Da muss genau Buch geführt werden über die Komponenten, deren Herkunft und den möglichen Lazarus-Ersatz. Und dann muss jede Position durchgetestet werden. Für jedes Ziel-OS.

Und bei der Umstellung auf 64 bit gibt es eben die Fallstricke, an die man seinerzeit nicht gedacht hat. Wie z.B. das (üble) casten von Pointern auf Integer. Die Pointer sind jetzt 64 bit. Die Integer immer noch 32 ......

Das auf Lazarus zu portieren wird reichlich Zeit kosten. Aber andererseits bei Delphi 5 zu bleiben ist ja auch keine Lösung. Und mit Lazarus erschliesst man sich dank zusätzlicher Betriebssysteme auch noch zusätzliche Kunden. Bis hin zur Portierung auf ARM. Damit die Kiddies ihre Bücher auch auf dem Handy schreiben können ....

Nochmals Glückwunsch zu diesem gelungenen Projekt.

Winni

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Jim Knopf
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Jim Knopf »

Hallo Winni und wp_xyz,

erst mal vielen Dank für eure Antworten!

@Winni Den Delphi-Lazarus-Konverter habe ich schon entdeckt. Mein Gedanke wäre gewesen, gemütlich in Delphi5 weiterzuentwickeln und mir einen eigenen Konverter zu bauen, der einfach alles rüberschaufelt. Aber das kann ich mir wohl abschminken wegen der offenbar vorhandenen - nachvollziehbaren - 64bit-Besonderheiten. Ich verwende nur wenige Fremdkomponenten. TrichViewEdit, das gibts auch für Lazarus, sehr engagiert und empfehlenswert! und das DeveloperExpress-Grid, das es leider nicht für hier gibt. Ansonsten ein paar eigene, die aber eher unproblematisch sein dürften.

Ja, mit der Preispolitik schreckt mich Embarcadero auch, vor allem mit den Jahresmieten - Mieten finde ich überhaupt übel.
aber auch wegen der Plattform-Unabhängikeit nutzen zusehends auch Firmen und Unis Lazarus.
Das sagt ja Delphi auch. Aber dort muss man ja offenbar FireMonkey verwenden, um kompatibel zu werden, mit der VCL scheint da nix zu gehen. Schafft Lazarus das mit den ganz normalen LCL-Komponenten? D.h. einfach ein TLabel oder TEdit aufs Form klatschen und das läuft dann unter Mac und Linux? Das wäre ja genial!

Dass zusehends Firmen und Unis Lazarus nutzen, macht mir sehr Mut, finde ich toll!

Mac ist mir nicht sooo wichtig, wäre aber schön, weil es viele Autoren gibt, die Mac nutzen. Und stabiler ist MacOS er leider wirklich als Windows. Oder ist das nun Vergangenheit ...?

Klar wird es jede Menge zu tüfteln geben - mach ich auch gern, sonst sollte ich den Job wechseln :-) - ihr werdet mich vermutlich dann öfters hier antreffen :-)

@wp_xyz Danke für Willkommen!
Wie gesagt halten sich die Fremdkomponenten im Rahmen ... aber vielleicht bin ich da zu blauäugig. Habe mit der Delphi-Testversion versucht ein Formular mit einem FMX-Button zu versehen - ist ja wirklich keine überragende Übung - habe aber nach einer Viertelstunde das Handtuch geworfen. Täusche ich mich, oder ist Delphi ein schrecklch kompliziertes und überfrachtetes Ding geworden ...?

Ich rechne nicht damit, dass es so hopps-hopps geht, möchte die Gelegenheit auch wahrnehmen, einige Bereiche straffer und stringenter zu machen. Habe im Sinn zuerst mit Mini-Probeprojekten step by step Komponente für Komponente dazuzunehmen, dann sehe ich gleich, wos klemmt - wie du ja auch empfiehlst. Und genau: zu Delphi müsste ich das ja genauso tun, auf FMX scheint es ja noch um vieles schwieriger zu sein. Mein Ziel ist ja lediglich 64bit und so plattformfrei wie möglich. 3D-Spielereien brauche ich für meinen Zweck keine.

Freu mich auch sehr, zu hören, dass die Projektgröße kein Thema ist, habe dazu auch gerade vorher einen Text gelesen, dass ›millions of lines‹ kein Thema sind - sehr beruhigend!

Das mit Unicode ist auch ein Grund für den Umstieg, da ja doch Autoren auch mal fremde Namen mit Sonderzeichen nutzen wollen, speziell aus dem slawischen Raum.


Eine Frage hab ich noch: Wenn Unicode, dann logischerweise alles Unicode. Nun sind aber die Grid-Komponenten von DevExpress leider weder für Lazarus zu bekommen, noch können sie Unicode. Kennt ihr eine vergleichbare TreeList-Grid-Komponente?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Martin

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Jim Knopf
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Jim Knopf »

Hallo Winni,

freut mich, dass du auf der Heimseite von Patchwork vorbeigeschaut hast. Und danke für deine freundlichen Worte dazu! Hast du jetzt nicht mehr mit Büchern zu tun?
Es macht mir einfach beides Spaß: was mögen Autoren - Usability und Psychologie haben mich schon immer fasziniert - und das dann möglichst elegant umzusetzen. Zudem habe ich das riesen Glück, selbst zu schreiben, denn so kann ich mir immer wieder selbst Wünsche erfüllen.
Und bei der Umstellung auf 64 bit gibt es eben die Fallstricke, an die man seinerzeit nicht gedacht hat. Wie z.B. das (üble) casten von Pointern auf Integer. Die Pointer sind jetzt 64 bit. Die Integer immer noch 32 ......
Ja, das würde natürlich ins Auge gehen. Mit welchem Datentyp castet man dann bei Lazarus? LongInt?

Ich denke, die Entscheidung zu Lazarus dürfte so gut wie gefallen sein. Wie du übrigens auch sagst über major companies - die verfransen sich oft in ihrem eigenen Bürokratismus. Embarcadero scheint da leider dazuzugehören.

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Winni
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Winni »

Jim Knopf hat geschrieben:
Sa 31. Jul 2021, 22:07
Schafft Lazarus das mit den ganz normalen LCL-Komponenten? D.h. einfach ein TLabel oder TEdit aufs Form klatschen und das läuft dann unter Mac und Linux? Das wäre ja genial!
Hi!

Jo, das ist Standard. Die Logik läuft so:

Für Dich ist eine Standard-Komponente immer dasselbe, egal welches OS.
Lazarus nimmt die Standard-Komponente des Widget-Sets (Windows, Max, Linux-gtk, Linux-qt, .....).
Sieht dann auf jedem OS typisch aus, beeinhaltet aber komplett Deine Logik.
Für OS-spezifische Probleme gibt es Symbole im Object-Inpector auf der 4. Seite "Restricted".
Da wird Dir dann z.B. gezeigt, dass Windows zu doof ist, bunte Button zu zeichnen. Die bleiben grau.

Das geht alles in der Regel auch recht sauber. Manchmal darf man sich nicht zu viel erhoffen und zu viel an den Komponenten rumschrauben: z.B. der Trackbar ist unter Linux und Windows was sehr verschiedenes. Muss man wissen und dann: Nicht wundern was unter dem einen oder anderen OS nicht geht. Das ist aber eher die Ausnahme. Selbst komplexere Komponenten wie z.B. StringGrid oder TabbedNoteBook lassen sich problemlos auf verschiedenen Systemen einsetzen.

Und wenn es dann mit UTF8 klappt, kannst Du Deinen Geschäftsbereich auf Länder außerhalb von Latin1 erweitern!

Grüße
Winni

wp_xyz
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von wp_xyz »

Das DevExpressGrid kenne ich nicht (kostet...). Aber wenn das so eine TreeView-Grid-Kombination ist, dann könnte ich dir VirtualTreeView empfehlen, das kann genau das. Ich vermute, dass das Datenhandling anders abläuft, aber die Komponente gibt es sowohl für Delphi als auch Lazarus, d.h. du könntest sukzessive in deinem Projekt unter Delphi das DevExpressGrid durch VirtualTreeView ersetzen - dann macht dir das später bei der Konvertierung keine Probleme mehr, und du wüsstest, dass dein Projekt zumindest an dieser Stelle noch funktioniert.

Aber nimm dir eine alte Version von VirtualTreeView; zum einen funktionieren die neuen Versionen nicht mit Delphi 5, und zum anderen unterstützt auch Lazarus nur die Versionen 4 und 5. (Aktuelle ist glaube ich v7).

Ansonsten ist das StringGrid von Lazarus erheblich vielseitiger als das von Delphi und wird häufig unterschätzt.

wp_xyz
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von wp_xyz »

Jim Knopf hat geschrieben:
Sa 31. Jul 2021, 22:16
Mit welchem Datentyp castet man dann bei Lazarus? LongInt?
Eigentlich PtrInt oder PtrUInt, aber ich würde dir NativeInt und NativeUInt empfehlen, das es auch bei Delphi gibt (https://www.freepascal.org/docs-html/rt ... veint.html). Diese Integer sind auf 32-bit und 64-bit immer so groß wie die entsprechenden Pointer.

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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Jim Knopf »

Hi Winni,
Winni hat geschrieben:
Sa 31. Jul 2021, 22:43
Lazarus nimmt die Standard-Komponente des Widget-Sets (Windows, Max, Linux-gtk, Linux-qt, .....).
Sieht dann auf jedem OS typisch aus, beeinhaltet aber komplett Deine Logik.
das klingt ja um Lichtjahre eleganter und entspannter als bei Delphi!
Verstehe - da ja alle eigenen visuellen Komponenten irgendwo von einer VCL-Komponente abgeleitet sind, dürften auch solche kein Problem machen, sehe ich das richtig? Aber das werde ich dann eh sehen, Hauptsache, die Logik ist so wie von dir beschrieben. So stelle ich mir echtes cross platforming vor. Stimmt doch, dass Delphi dafür die FMX-Komponenten braucht und es mit den VCL nicht geht, oder?

Viele Grüße
Martin

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fliegermichl
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von fliegermichl »

Ich hatte immer das Problem, daß die Umlaute in den konvertierten Formularen falsch dargestellt wurden.
Am Anfang habe ich dann wirklich jedes Formular in Lazarus nachgebaut.

Es gibt aber in Lazarus ein sehr vielseitiges Kontextmenü des Editors.
Rechte Maustaste -> Dateieinstellungen -> Zeichencodierung -> umstellen von Latin1 auf UTF8.
Fertig.

Ansonsten ist die Konvertierung besser als ich es mir hätte träumen lassen.

Und ja. Das Type casting von Pointer auf Integer ist mir auch tausendfach auf die Füsse gefallen.

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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Jim Knopf »

Hi wp_xyz,
wp_xyz hat geschrieben:
Sa 31. Jul 2021, 23:17
Aber nimm dir eine alte Version von VirtualTreeView; zum einen funktionieren die neuen Versionen nicht mit Delphi 5, und zum anderen unterstützt auch Lazarus nur die Versionen 4 und 5. (Aktuelle ist glaube ich v7).
Habe sowohl bei JAM-Software als auch bei GitHub gesucht, finde aber keine älteren Verionen. Kannst du mir bitte einen Tipp geben, wo ich die 4er oder 5er finde?
wp_xyz hat geschrieben:
Sa 31. Jul 2021, 23:17
Ansonsten ist das StringGrid von Lazarus erheblich vielseitiger als das von Delphi und wird häufig unterschätzt.
Ich brauche leider exzessiv die TreeView-Fähigkeit, deshalb kein StringGrid möglich. Aber natürlich sehe ich es mir auch an.

Viele Grüße
Martin

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Jim Knopf
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Jim Knopf »

Hallo fliegermichl,
fliegermichl hat geschrieben:
So 1. Aug 2021, 11:41
Ich hatte immer das Problem, daß die Umlaute in den konvertierten Formularen falsch dargestellt wurden.

Es gibt aber in Lazarus ein sehr vielseitiges Kontextmenü des Editors.
Rechte Maustaste -> Dateieinstellungen -> Zeichencodierung -> umstellen von Latin1 auf UTF8.
Fertig.
Danke für den Hinweis! Solche Sachen sind hilfreich zu wissen, zumal es zu Beginn ja trotz allem vieles zu beachten gilt
fliegermichl hat geschrieben:
So 1. Aug 2021, 11:41
Ansonsten ist die Konvertierung besser als ich es mir hätte träumen lassen.
Das freut mich sehr zu hören, bin schon sehr gespannt!
Vorher sind halt die generellen Inkompatibilitäten zu klären wie etwa der Umstieg von dem DevExpress-Grid auf VirtualTreView. Aber: no risk no fun :-)

Viele Grüße
Martin

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kupferstecher
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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von kupferstecher »

Jim Knopf hat geschrieben:
So 1. Aug 2021, 10:52
Winni hat geschrieben:
Sa 31. Jul 2021, 22:43
Lazarus nimmt die Standard-Komponente des Widget-Sets (Windows, Max, Linux-gtk, Linux-qt, .....).
Sieht dann auf jedem OS typisch aus, beeinhaltet aber komplett Deine Logik.
das klingt ja um Lichtjahre eleganter und entspannter als bei Delphi!
Verstehe - da ja alle eigenen visuellen Komponenten irgendwo von einer VCL-Komponente abgeleitet sind, dürften auch solche kein Problem machen, sehe ich das richtig?
Einfach mal ein Formular zusammenklicken und unter den verschiedenen Plattformen kompilieren. Zumindest unter Linux ist Lazarus sehr leicht installiert und Kompilieren geht ohne Einstellungen/Änderungen auf Knopfdruck.

Der Punkt "OS-typisch" ist zu beachten, Abstände, Schriftgrößen, Rahmen, Größen von bspw. Checkboxen, usw. sind unterschiedlich, da bedarf es dann etwas Feintuning. Ist der Nachteil des nativen Ansatzes ggü. dem Java-Konzept, wo das Programm auf jeder Plattform identisch aussieht. Dafür ist das identische Aussehen in jedem System ein Fremdkörper.

Selber habe ich nie mit Delphi gearbeitet, bei Internetsuchen bin ich allerdings oft auf Delphi-Lösungen mit direkten Win-API-Aufrufen gestoßen. Die funktionieren dann unter Umständen unter Lazarus nicht mehr (und multiplattform um so weniger). Es gibt aber für eigentlich alles Abstraktionsebenen.

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Re: Generelles zum Umstieg Lazarus

Beitrag von Winni »

Hi!

Bevor ich das Verhalten und die Logik der LCL-Komponenten nochmals wiederhole:

Das hat schon einer in Wikipedia gemacht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lazarus_Component_Library

Und verabschiede Dich mal gedanklich von VCL. Das ist alles LCL!

Winni

PS.: Und Grüße an die Wilde 13!

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