FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

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Albin
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FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Albin »

Moin Jungs/Mädels,

Hab jetzt so einige Erfahrungen mit Lazarus/FreePascal machen dürfen. Jetzt stelle ich mir dir Frage, ob ich zum Zweck von beruflichem Ausbau auf Delphi umsteigen sollte. Wichtigste Entscheidungskritrien sind: Preis vs ...
* mehr Komfort (Abnahme von "manueller Arbeit") des IDE, insbesondere für Refactoring Tätigkeiten etc.
* Mächtigkeit des Programmiersprache
* Mehr Komfort der Programmiersprache (für Einsteiger, Professionelle ggf. differenziert betrachtet)

Was ich bisher so gelesen habe, spricht ausser dem Preis eigentlich nichts für FreePascal, aber da gibt es sicherlich auch andere Erfahrungswerte inbesondere bezüglich "drücken des Preises". Besonders würde mich auch noch die Lernkurve von Delphi interessieren, wenn man bereits grundlegende Erfarungen gemacht hat (Tiefgehende Grundlagen der OO-Programmierung, Datenbanken aus Studium sind auch vorhanden).

Win/Linux/Mac unterstüztung sind ja von Haus aus mit dabei und ich muss auf einer virt. Maschine nur neu kompilieren, wie ist denn das mit Entwicklung von Apps für mobile Geräte, ist FreePascal/Delphi da brauchbar, oder sollte ich mich lieber mit anderen Sprachen / IDEs beschäftigen?

VG, Albin

mschnell
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von mschnell »

Vielleicht willst Du Dir folgendes ansehen:

Die Unicode Implementierung ist unterschiedlich aber bei beiden (IMHO) fürchterlich.

Beide können - soweit ich weiß - keine "Rich Internet Application" (Browser GUI), einfach mit denselben Mitteln wie eine Apllication mit einer Lokale GUI.

Wie sieht es überhaupt aus mit Aplplikationen, die auf dem Web-Server laufen ?

Apps für Adroid, IPhone, ... (und der selbe Sourcode läuft zum entwickeln auch auf PC) ???

Ich glaube, meine nächste Sprache ist Python :) :) :)

-Michael

Mathias
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Mathias »

Ich hatte früher auch Delphi, aber für mich gibt es keine Grund mehr von Lazarus wieder auf Delphi umzusteigen.
Ich glaube, meine nächste Sprache ist Python :) :) :)
Willst du dir so etwas wirklich antun, sowas erinnert mich immer wieder an GW-BASIC.
Mit Lazarus sehe ich grün
Mit Java und C/C++ sehe ich rot

Warf
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Warf »

* mehr Komfort (Abnahme von "manueller Arbeit") des IDE, insbesondere für Refactoring Tätigkeiten etc.
* Mächtigkeit des Programmiersprache
* Mehr Komfort der Programmiersprache (für Einsteiger, Professionelle ggf. differenziert betrachtet)
1. Dafür ist Delphi verbuggt bis zum geht nicht mehr, z.B. XE7, zu oft Strg+Z, plötzlich verschwinden Teile des Codes (einzelne Zeilen, nur buchstaben oder gleich ganze Blöcke), oder werden durch irgendwelche Unicode Zeichen ersetzt. Das ist irreversibel, und nur mit Backup Files behebbar. Oder wenn man Strg+Space für Autocompletion drückt, und die IDE plötzlich eine Access Violation hat und nichts mehr geht. Und das kommt nicht grad selten vor, mindestens einmal pro Tag crashen moderne Delphi Versionen. Bei Lazarus zickt nicht mal die Trunk Version. Ob das nun Besser für Lazarus oder für Delphi ist, sei jedem selbst überlassen, ich nutze Lazarus lieber, da Delphi mir schon oft die Arbeit von Stunden einfach vernichtet hat.

2. Beide Programmiersprachen sind Turingmächtig. Allerdings ist der FPC als Compiler Cross Plattform fähig, was in meinen Augen damit ein Punkt für FreePascal ist.

3.1. Die Sprachlichen Mittel: Delphi unterstützt bessere Generics als FreePascal, FreePascal unterstützt allerdings Delphi Mode, womit die meisten Sprachlichen Mittel aus Delphi auch funktionieren. Dafür ist die FreePascal Syntax in manchen Dingen angenehmer (z.B. Operatoren Überladen) in manchen Dingen anstrengender (z.B. Funktionszeiger benötigen ein @). Sonst geben sich die Sprachen nicht allzu viel. FreePascal kann allerdings sowohl FreePascal, Delphi und noch weitere Dialekte, was für Pascal Spricht. In Delphi kann man C++ nutzen (wenn man den C++ Builder besitzt), in FreePascal nur C (und auch nur mit Tricks), was wiederum ein Vorteil für Delphi ist. Der für mich ausschlaggebende Faktor ist die Politik von Delphi, Delphi hat viele alte Konzepte komplett über den Haufen gefahren, z.B. (W/)UTF-16 Strings eingeführt, die Kompletten Firemonkey Units umbenannt. Das führt dazu dass Delphi Versionen nicht abwärts kompatibel sind (ein XE4 FMX Projekt läuft nicht unter XE7 ohne änderungen).

3.2 Bibliotheken: FreePascal und Lazarus haben nicht so Coole Features wie Delphi, das gibt ganz klar Punkte für Delphi. Bei der Cross Entwicklung sieht es schon wieder anders aus, für die Mobile App Entwicklung ist Delphi besser (Lazarus und Android oder iOS ist nicht wirklich das Wahre), für Unixoide Systeme finde ich persönlich Firemonkey Grässlich, da nutze ich lieber Native systeme wie Carbon/Cocoa unter OSX oder QT und GTK unter Linux. Custom Drawn gibt es zur not auch noch. Linux oder BSD unterstützt Delphi überhaupt nicht. Generell ist das WidgetSet System von Lazarus ziemlich einzigartig, und grade das was Lazarus auszeichnet. Außerdem gibt es viele Bibliotheken für Delphi, die für FreePascal ein wenig extra Aufwand brauchen.

Die Kosten/Nutzen Analyse kannst du nun selbst nach deinen Präferenzen machen, ich bleib bei Lazarus, das macht mich glücklicher.

marcov
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von marcov »

Ich würde sagen es ist meistens debuggability vs Preis. Ich kann alle FPC/Lazarus Beschränkungen verzeihen, aber nicht das Debuggen (unter Windows) schwieriger ist.

Preis kann man zweifältig auffassen; einerseits Euro/Jahr wenn man (etwas stetig) neue Versionen kauft. Egal ob jeder oder eins in jene Paar Jahr. Oder als "ich kaufe Delphi und auch in zehn Jahre nutze ich noch immer ein alte Delphi"

Selber nutze ich ins Büro Delphi (XE10), aber nur für der meist komplexe Hauptanwendung. Für alles anderes nutze ich FPC, kleinere Anwendungen tests, utils usw.

Einfachweg weil man Lazarus einfach installiert (und bestehenden Installationen mit installierter Komponenten nach eine andere Machine kopiert), und mehr Komponenten Standard drin sind

Warf: Ich kompiliere meine Delphi generics Kode mit Freesparta's generics.* Units und FPC trunk. Funktioniert besser unter FPC (weniger blokkierende Bugs) als mit ältere (XE3/4) Delphi Versionen....

Keine ernsthafte Stabilitätsprobleme mit Delphi, aber ich installiere immer nur der Basis, nie die externe Komponenten und erweiterunge außer TeeChart.

Thandor
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Thandor »

Darf mann Lazarus überhaupt Kommerziell benutzen? Also Programme, die man mit FreePascal/Lazarus gebaut hat verkaufen?

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W126
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von W126 »

Deine Software die Du mit FreePascal programmiert hast kannst Du natürlich verkaufen. Das ist kein Problem.
In der Lazarus Application Gallery (http://wiki.lazarus.freepascal.org/Laza ... on_Gallery) findest Du einige Programme die verkauft werden.

Gruß Jörg

marcov
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von marcov »

Thandor hat geschrieben:Darf mann Lazarus überhaupt Kommerziell benutzen? Also Programme, die man mit FreePascal/Lazarus gebaut hat verkaufen?
Ja natürlich. Nur wenn man Modifikationen an der Quellen von RTL,FCL oder LCL macht muss man die (Modifikationen) auf Anfrage freigeben. Einige Packages haben andere Lizenzen, aber meistens sind die mindestens Kompatibel mit FPC's Lizenzierungen.

Lazarus (IDE) und FPC (Compiler) Quellen selber sind aber GPL, und weniger frei für kommerzieller Nutzung (als in kommerzieller Distribution eines Modifizierter Compiler oder IDE)

Soner
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Soner »

Wenn du Einsteiger bist dann würde ich dir raten gleiche auf andere Sprache/IDE zu wechseln. Die Sprache Pascal ist eigentlich schöne und mächtige Sprache aber die Werkzeuge sind mangelhaft. Entweder das Grundgerüst(Bibliotheken) fehlt oder es ist vorhanden aber überhaupt nicht beschrieben also keine Dokumentation.
Freepascal-Lazarus/Delphi ist nur für Datenbankprogramme gut alles andere (Netzwerk, Grafik, Spiele) ist entweder sehr mühsam oder reichen nur für Einsteiger- oder Demoprogramme.
Ich finde Java gut weil es gute und gut dokumentierte Bibliotheken hat und ist auch performant geworden.
Schaumal Java2d-Demo in JDK an. Dieses uralte Teil zeigt was Standard-JDK zustande bringen kann. Das kriegst du nie mit Lazarus/Delphi so einfach hin.
Netbeans oder IDEA IDE's zeigen auch das potentiell von Java. Die beiden IDE's kriegst du mit Lazarus/Delphi nie so hin.
Es gibt auch sehr viele gute Literatur für Java, die auch über die Beschreibung von IDE oder Sprache hinausgehen.
Java-Programme laufen auch überall und weil es C/C++ ähnliche Sprache ist hast du es leichter wenn du ab und zu andere Sprachen verwenden mußt wie PHP, JavaScript.
Es ist einfach mit Java Androidapps zu schreiben.

Zweite Alternative wäre C#. Mit Mono-Projekt bist du überall dabei und mit Xamarin-Studio kannst du für IOS- und Androidapps schreiben.
Wenn du genug Geld hast, schau dir Xamarin Projekt an, mann soll damit für alle Platforme programme erstellen können.
C# ist auch C/C++ ähnliche sprache.

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m.fuchs
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von m.fuchs »

Soner hat geschrieben:Freepascal-Lazarus/Delphi ist nur für Datenbankprogramme gut alles andere (Netzwerk, Grafik, Spiele) ist entweder sehr mühsam oder reichen nur für Einsteiger- oder Demoprogramme.
Das ist doch Unfug. In den letzten Jahren hat sich nun echt viel getan. Sogar Webanwendungen kann man inzwischen sehr einfach und bequem erstellen.
Soner hat geschrieben:Netbeans oder IDEA IDE's zeigen auch das potentiell von Java. Die beiden IDE's kriegst du mit Lazarus/Delphi nie so hin.
Netbeans ist ein Riesenmoloch (nur Eclipse ist noch schlimmer) und welche Features fehlen dir denn bei Lazarus?
Soner hat geschrieben:Es ist einfach mit Java Androidapps zu schreiben.
Das ist tatsächlich ein Vorteil.
Software, Bibliotheken, Vorträge und mehr: https://www.ypa-software.de

Warf
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Warf »

Soner hat geschrieben:Wenn du Einsteiger bist dann würde ich dir raten gleiche auf andere Sprache/IDE zu wechseln. Die Sprache Pascal ist eigentlich schöne und mächtige Sprache aber die Werkzeuge sind mangelhaft. Entweder das Grundgerüst(Bibliotheken) fehlt oder es ist vorhanden aber überhaupt nicht beschrieben also keine Dokumentation.
Freepascal-Lazarus/Delphi ist nur für Datenbankprogramme gut alles andere (Netzwerk, Grafik, Spiele) ist entweder sehr mühsam oder reichen nur für Einsteiger- oder Demoprogramme.
Ich finde Java gut weil es gute und gut dokumentierte Bibliotheken hat und ist auch performant geworden.
Schaumal Java2d-Demo in JDK an. Dieses uralte Teil zeigt was Standard-JDK zustande bringen kann. Das kriegst du nie mit Lazarus/Delphi so einfach hin.
Netbeans oder IDEA IDE's zeigen auch das potentiell von Java. Die beiden IDE's kriegst du mit Lazarus/Delphi nie so hin.
Es gibt auch sehr viele gute Literatur für Java, die auch über die Beschreibung von IDE oder Sprache hinausgehen.
Java-Programme laufen auch überall und weil es C/C++ ähnliche Sprache ist hast du es leichter wenn du ab und zu andere Sprachen verwenden mußt wie PHP, JavaScript.
Es ist einfach mit Java Androidapps zu schreiben.

Zweite Alternative wäre C#. Mit Mono-Projekt bist du überall dabei und mit Xamarin-Studio kannst du für IOS- und Androidapps schreiben.
Wenn du genug Geld hast, schau dir Xamarin Projekt an, mann soll damit für alle Platforme programme erstellen können.
C# ist auch C/C++ ähnliche sprache.
Nun mit den Bibliotheken stimme ich dir zu, grade wenn man sich ansieht was wie Indy, eine Internet Bibliothek die von ihrer Mächtigkeit immernoch, selbst von .Net und Javas Network Bibliotheken, unübertroffen ist, aber so grauenhaft Dokumentiert, dass selbst langjähriger Indy Nutzer immer noch Probleme haben die passenden Komponenten für bestimmte Probleme zu finden.

Ein paar Punkte muss ich allerdings kritisieren, Netzwerkanwendungen kann man mit Pascal und Indy mindestens genauso gut schreiben wie mit C# oder Java, auch wenn die Dokumentation quasi nicht exsistent ist findet man grade zu TCP und UDP oder HTTP und ICMP haufenweise Beispiele im Netz und Tutorials mit denen das relativ einfach erlernbar ist. Nur die Exotischen Sachen werden Kompliziert (z.B. ARP Pakete zu senden, ist relativ einfach mit Indy, aber ohne Dokumentation habe ich mich da dumm und dämlich gesucht). Grafik und Spiele sind ein Zweischneidiges Schwert, immerhin hat Pascal nach wie vor die größte Deutschsprachige OpenGL Community (DGL). Es gibt lediglich kaum gute, aktiv entwickelte Game Engines für Pascal, bzw. welche die Pascal benutzen (wie Unity C# verwendet), aber im Low Level Grafik bereich (OpenGL oder SDL) sowie der Prozessor Grafik (GDI, X11) steht Pascal in nichts nach, grade bei der Prozessor Grafik ist Pascal mit dem Canvas Objekt immernoch sehr gut. Was ich halt wirklich schade finde ist, das so großartige Projekte wie Andorra2D nicht weitergeführt wurden, solche einfachen Engines feht es an Pascal wirklich.

Also wenn Java für dich performant geworden ist, hast du wohl ein anderes Java als ich. Im gegensatz zu C# (unter Windows) ist Java immer noch sehr langsam, Java kann grade so mit Python mithalten, und Java Code wird Optimiert. Ansonsten mit der JDK stimme ich dir voll und ganz zu, als Framework ist sie unglaublich gut. Aber, Netbeans???????? Netbeans ist die Schlechteste IDE die ich bisher verwendet haben. Unglaubliche Performance Probleme, ist überhaupt nicht Einsteigerfreundlich, nach nur 3 Wochen ging sie mir so auf die Nerven das ich zu Eclipse gewechselt hab. Und an dieser stelle behaupte ich einfach mal, mit Pascal/Delphi hätte man es auch hinbekommen, wäre nur mehr arbeit gewesen (Da RTL und VCL nicht so umfangreich sind wie das JDK).

Persönlich kann ich Java überhaupt nicht ausstehen, diese Sprache ist so komplett unintuitiv, Generics funktionieren nur mit Klassen, nicht mit Basisdatentypen, Operatoren lassen sich nicht überladen, es gibt kein Call by Reference, keine Structs, keine Properties, ... Die Liste kann ich sehr lange führen, das sind viele kleine Sachen die Java (vor allem im direkten Vergleich mit C#, da die beiden sich ziemlich ähneln) einfach nur richtig Schlecht gemacht hat.

Bei C# und Mono kann ich dir auch zum größten Teil zustimmen, man sollte allerdings dazu sagen das Xamarin erstmal kostenlos ist. Allerdings gibt es die Möglichkeit für Extra Features zu bezahlen. Außerdem sollte man noch erwähnen, dass die Apps die man mit Xamarin schreibt nicht von haus aus Cross Plattform sind, das heißt, unter Android muss man die zu grunde Liegenden Android/Java API's verwenden und kann .Net (bzw. Mono) nicht vollständig nutzen. Bei iOS und OSX muss man die Cocoa API's verwenden, bei Linux GTK und bei Windows die Windows Forms, was nun dazu führt das viele Apps zum Portieren zu einem Großteil noch umgeschrieben werden müssen. Das machen andere Sprachen (Java, Lazarus, C++ mit QT) deutlich besser. Ich würde sogar sagen dass Xamarin Android und Xamarin iOS in vielen Dingen fast unterschiedliche Sprachen sind, da die gesammte Herangehensweise an ein Projekt komplett unterschiedlich ist (da Cocoa und Android API sich Designtechnisch komplett unterscheiden).


Nun aber noch etwas was einfach nur Komplett Falsch ist, weder C# noch Java sind C/C++ ähnlich, die Sprachen nutzen eine ähnliche Syntax, aber das war es auch schon. In allen Punkten ist Pascal ähnlicher an C++ als Java oder C#, und an C sowieso (da in meinen Augen Pascal vor allem das Bessere C ist, und so ein Mittelding zwischen C und C++ darstellt)

Christian
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Christian »

Es ist einfach mit Java Androidapps zu schreiben.
#
Es ist mit Lazarus genauso Einfach, es macht nur keiner.
Der FPC kann schon seit Jahren java Bytecone kompilieren.
Ich hab irgendwann mal ne Demo App gefunden, irgend nen Zugtracker o.ä. 1:1 Android App nur in Pascal geschrieben. Find ich jetzt leider auf die schnelle nicht.
W.m.k.A.h.e.m.F.h. -> http://www.gidf.de/

Christian
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Christian »

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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von mschnell »

Mathias hat geschrieben:IWillst du dir so etwas wirklich antun, sowas erinnert mich immer wieder an GW-BASIC.
Python ist eine strukturierte und Objekt-orientierte Sprache. also eher wie Pascal als wie Basic.

Die Listen-Objekt-Verarbeitung verspricht eine sehr kompakte Formulierung für gewisse komplexe Algorithmen.

Mir gefällt nicht, dass Python nicht streng typisiert ist (wie Pascal und C), sondern in dieser Hinsicht eher wie Java gestrickt.

-Michael

Euklid
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Re: FreePascal vs Delphi (im Bezug auf beruflichen Umstieg)

Beitrag von Euklid »

Albin:
Ganz analytisch betrachtet befindet sich Delphi seit Jahren bedauerlicherweise auf einem absteigenden Ast. Die Entwickler von und die Rechte an Delphi werden laufend von einem Unternehmen zum anderen geschoben, aus Unternehmensbereichen ausgegliedert und wieder aufgenommen, u.s.w.

Die Entwicklung von Lazarus verfolge ich seit 2006 und kann sagen, sie machte bis heute in allen Bereichen einen rießigen Sprung, die steigenden Downloadzahlen sprechen für eine wachsende Beliebtheit. Zudem ist es Freie Software und alleine aus diesem Grund wahrscheinlich noch uns überdauernd verfügbar. Es ist von Anfang an auf Plattformunabhängigkeit getrimmt und lässt sich hier ausgesprochen vielseitig einsetzen.

Bei der Wahl der Sprache muss man immer wissen, was man gerne umsetzen würde. Es gibt hier keine Universalsprache, allerdings ist Objekt Pascal schon sehr Mächtig und im Prinzip lässt sich alles umsetzen. In der Summe gibt es in diesem Form viele Threads zu den Vorteilen und Nachteilen von Objekt Pascal.

Beste Grüße, Euklid

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