Hardwarefragen: Pull-up und sonstige Elektronikrätsel

[af0815]

Die Schaltung ist korrekt, das ist ein einfacher Audioverstärker. Daher hat der eine Wechselstromkopplung. Der Gleichstromanteil wird durch den Eingangs- bzw. Ausgangskondensator geblockt. Den Eingang bzw. Ausgang kannst du dir wie ein Cinch Buchse vorstellen. Also Masse und Signal,

Wie am Anfang des Artikels dort erklärt wird, ist das genaugenommen ein Vorverstärker für Mikros und ähnliches. Über R2/R3 stellt man die Verstärkung ein. Der NE5532 ist ein doppelter 741 ohne BIAS Einstellung. Gerade richtig für Stereo Schaltungen.

[theo]

Danke, aber ich verstehe es noch nicht ganz.
Input wie Output sind dort an Ground angeschlossen.
Sowohl bei meinem Hobby-Signalgenerator wie auch beim Oszi habe ich Schwarz (GDN) und "Rot".
Wo hänge ich die jetzt dran, wenn ja Input=Ground und Output=Ground sind?
Oder denke ich falsch? Wenn ja wie?

[six1]

Plus C1 und GND ist Input
Minus von C2 und GND ist Output

[af0815]

Nein, sind sie nicht, das am Ende oder Anfang ist wie eine Cinch-Buchse. Hat also zwei Anschlüsse - AUssen ist Masse (GND) innen Signal.

[theo]

Nein, sind sie nicht, das am Ende oder Anfang ist wie eine Cinch-Buchse. Hat also zwei Anschlüsse - AUssen ist Masse (GND) innen Signal.

Ach so! Jetzt ist der Groschen gefallen.
Ich dachte, dass wäre einfach ein Punkt.

Danke!

Werde dann berichten, ob diese CN-Nachbauten funktionieren, oder ob es wieder stinkt.

[siro]

Ich hab mal ne Testschaltung gemacht, die mit einer einzelnen 9 Volt Batterie läuft.
R1 und R2 sind eine Spannungsteiler, damit liegt am +Eingang des OP's die halbe Betriebsspannung also 4,5 Volt.
Über den Kondensator C1 speisst man eine NF Signal ein.
Der Erste OP dient lediglich als Buffer und am Ausgang kommt das gleiche Signal an wie am Eingang.
Der 2te OP ist als Inverter geschaltet und dreht das Signal um.
Über den Kondensator C2 kommt das Ausgangssignal also um 180 Grad Phasenverschoben wieder raus.
So hast Du beide OPs gleich getestet...

OP-TEST-01.jpg (133.46 KiB) 2983 mal betrachtet

[theo]

Danke auch Siro.
Ich werde jetzt erst einmal die besprochene Schaltung zu Ende bringen.
Zwei 9 Volt Clips habe ich noch gefunden (Im Keller... ), so ist das momentan kein Problem.
Danach teste ich deinen Vorschlag.

Danke an Alle!

[siro]

Eigentlich reicht das auch so....
Hier sind beide OP's als Buffer geschaltet..
Hinten kommt die halbe Betriebsspannung raus

OP-TEST-02.jpg (30.23 KiB) 2979 mal betrachtet

[theo]

Zangengeburt. Endlich!
Ich war ein bisschen verunsichert und übervorsichtig, weil ich den anderen OpAmp verbraten hatte.
Dann hatte ich noch die Verbindung zu 1 vergessen....

Aber jetzt ist alles Tip-Top!
Der NE5532 Nachbau funktioniert auf den ersten Blick wunderbar und dank 2-Kanal Oszi kann ich auch die Phase und Verstärkung sehen (Gelb ist nachher).
Die Amplitude kann man wunderbar mit dem Poti regeln.

Danke für die Unterstützung.
Siro's Plan probiere ich später auch noch aus.

NE5532.jpg (124.86 KiB) 2946 mal betrachtet

NE55321.png (9.33 KiB) 2946 mal betrachtet

[siro]

Sieht gut aus Theo.

Du kannst nun deine Schaltung ganz einfach für einen Single 9 Volt Betrieb umbauen.
Brauchst nur einen zusätzlichen Widerstand. Pin 4 vom OP geht direkt an Masse.

AMP_SINGL_9V.jpg (34.63 KiB) 2940 mal betrachtet

[theo]

Danke Siro!

Aber ist es nicht so, dass ich durch den Spannungsteiler weniger Strom/Leistung habe?
Ursprünglich war ja meine Idee die ESR Messung und da Frage ich mich halt, ob ich da nicht doch ein bisschen "Dampf" bräuchte um die Elkos zur Messung zu laden.

Wie siehst du das?

P.S. Sorry, bei mir kommt die Überlegungen dazu so aus dem Bauch. Habe ja nicht gelernt, wie ich man das genau berechnet.

[af0815]

Bei der Schaltung spielt es nicht allzuviel Rolle, wenn man die auf eine Batterie umbaut. Nur die maximale Amplitude wird auch ca. die Hälfte begrenzt.

Hier haben wir eine Wechselstrom gekoppelte Schaltung, das heisst die inneren gleichstrom Einstellungen werden durch die Kondensatoren geblockt. Daher kann man den Arbeitspunkt im inneren der Schaltung verschieben. Die Kondensatoren bei der Wechselstromkopplung sind natürluch zugleich ein Filter, mit den entsprechenden Auswirkungen. Sind die so bemessen, das die Filter erst ausserhalb des gewünschten Spektrum wirksam werden ist es egal.

Willst gleichstrommässig koppeln, so geht das natürlich aufgrund der Kondensatoren nicht und dann muss man die Spannungsversorgung entsprechend anpassen. Dafür kann man dann sowohl den Wechselstrom messen als auch den gleichstrom Anteil.

[theo]

@af0815: Danke für die Erklärung. Ich werde das bestimmt auch noch ausprobieren.

Jetzt wollte ich erst einmal meinen "alten Traum" realisieren und den ESR eines älteren Elkos mit dem Oszi messen.

Ich komme dabei tatsächlich auf einen plausiblen Wert von 0.88 Ohm.

esr.png (9.72 KiB) 2916 mal betrachtet

http://www.reischle.net/esr/

[theo]

Noch etwas: Der NE5532 soll ja eine Bandbreite von 10MHz haben.
Ich habe mir das mal in dieser Schaltung angeschaut und komme schon bei ca. 1MHz auf einen starken Amplitudeneinbruch und die Form wird eher Dreieck als Sinus.

Hat jemand eine Vermutung woran das liegen könnte?
Ist es die Schaltung (oder das Breadboard, Drähte etc.) oder eher der China Nachbau dieser ICs?
Oder habe ich hier falsche Vorstellungen von "Bandbreite"?

[theo]

Du kannst nun deine Schaltung ganz einfach für einen Single 9 Volt Betrieb umbauen.
Brauchst nur einen zusätzlichen Widerstand. Pin 4 vom OP geht direkt an Masse.

Das habe ich ausprobiert, hat aber nicht funktioniert.
Muss ich da noch etwas beachten?

Vielleicht doch zu wenig Spannung mit 9 V?

RECOMMENDED OPERATING CONDITIONS
VCC+ Supply voltage Min 5 V
VCC– Supply voltage Min –5 V

Danke!