Baumi hat geschrieben:Aber auch wenn man nur 1 Programmiermodul hat, wo man das Programmieren selbst (bzw. Programmiersprachen) lernt, wendet man doch seine Programmierfähigkeiten auch in anderen Modulen an, um irgendetwas praktisch umzusetzen, oder?
Wenn man in anderen Studiumsmodulen programmiert, um etwas praktisch umzusetzen, bekommt man dann eine feste Vorgabe, welche Programmiersprache man wählen muss, oder kann man sich in der Regel frei entscheiden?
Kommt ganz auf die Module an die du nehmen willst. Informatik besteht im wesentlichen aus 3 Bereichen, Praktische Informatik, Theoretische Informatik und Technische Informatik. Im bereich der Theo info wirst du eh nix programmieren müssen, du kannst wenn du willst die theoretischen Konzepte nachprogrammieren, aber normalerweise wird in der Uni das nicht verlangt (wenn du dich auf theo info spezialisierst kann es gut sein das du nach dem Progra modul nie wieder programmieren musst). Teschniche Informatik ist sehr Hardware nah, da geht es eher um Schaltpläne, Netzwerke, etc. Das was du da programmieren musst ist entweder spezielle hardware sprachen (VHDL, SystemC, assembly/IL, etc.), oder es ist C. In der Hardware welt gibt es keine auswahl.
Im Bereich der Praktischen Informatik gibt es alles mögliche. Algorithmik z.B. ist komplett nur pseudo code was du da brauchst. In der VL bei mir war der Pseudocode Java angelehnt, aber du konntest wenn du wolltest jede art von Pseudocode schreiben, solang erkenntlich war was du machen wolltes (da wir da handschriftlich schreiben mussten und ich bis heute kein schönes & oder {} schreiben kann, hab ich pascal mäßig abgegeben, aber extrem vereinfacht, z.b. keine typen, etc.). In sehr praktischen Modulen, z.B. Mobile App Development, oder so, bist du daran gebunden was der Lehrstuhl dir vorgibt zu benutzen. Diese Projkete sind meist sehr nah an der Forschung des Lehrstuhls, d.h. du wirst das benutzen was der Lehrstuhl eh benutzt.
D.h. selbst wenn du in Progra Pascal lernst (wie bei der Uni Leipzig), kann es gut sein das du im restlichen verlauf des Studiums 10 weitere Programmiersprachen benutzen musst, weil jedes modul eigene anforderungen hat. So hab ich in progra damals Java, Haskell und Prolog gehabt, in dem Game Dev praktikum Swift (was eine erstaunlich geniale sprache ist), in Betriebsysteme C und Bash, in einführung in die Medizintechnik C++, in TI VHDL und in Eingebettete systeme InstructionList, in Machinelles Lernen Python, in Numerik Matlab und in Statistik SaS. Es ist also in keinem Fall so das eine Uni eine sprache hätte mit der man überall benutzt, du musst stattdessen lernen mit jeder Sprache klar zu kommen. Nach dem Progra modul erwarten die Profs bei uns auch das man für ein entsprechendes Modul nach der ersten woche sich so weit in eine Programmiersprache eingearbeitet hat das man diese verwenden kann (es gibt meist in der ersten woche ein Grundlagentutorium für die sprache die benutzt wird, danach wird erwartet das man die Sprache kann)
Bei mir an der Uni kannst du aber recht simpel auch ohne viel programmieren durchkommen, so muss man nur Progra, und Betriebsysteme machen, d.h. Java, Haskell, Prolog, C sind pflicht, und den rest kann man nur mit Theoretischen modulen bzw. nicht progra modulen belegen (bzw. module in denen Pseudocode ausreicht)