Kann man davon Leben!?

Für Fragen von Einsteigern und Programmieranfängern...
MmVisual
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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von MmVisual »

Ich programmiere auch für Industrie Programme.
Meist hat eine SPS Steuerung enorme Schwierigkeiten Datein auf einen Server zu schreiben, Datenbanken zu bedienen und Webservices (Rest-API, SAP) zu benutzen.
Man kann zwar relativ teure Programme kaufen, die das mehr oder weniger genau so machen wie man es dann auch braucht, was meistens jedoch eher nur den Aufwand wo anders hin verschiebt, bzw. doch mehr Aufwand bedeutet.

Genau da ist die Lücke, die viele Firmen nicht wissen wie man die schließt. Die Firmen wollen gerne zentral die einzelnen Maschinen überwachen, doch diese Daten da hin zu bekommen ist nicht immer einfach.

Solche Dinge gabe ich schon in den letzten Jahren realisiert:
- TCP/IP Schnittstelle der SPS Steuerung zum eigenen Lazarus Programm (eigentlich immer das geiche)
- Datenbanken an MySQL, MariaDB, SQLite, MsSQL
- Websevices, RestAPI, SAP
- Dateien schreiben, Server
- Rezepturverwaltung kompexer Typen über SQL Datenbanken
- Drucken von Etiketten auf Labeldrucker
- Datenbank <> MQTT <> SPS
- SPS <> 3D Kamerasysteme
- ... sicher noch so einiges was mir gerade nicht einfällt

Alles natürlich mit Lazarus. Die Programme laufen alle zuverlässig in der Produktion. Sie sind resistent gegen irgend welche Updates von Windows oder anderen Programmen, da die mit Lazarus erzeugte EXE die ganzen Abhängigkeiten nicht benötigt.

Lazarus und der FPC sind zudem absolut Langzeitstabil. Auch nach 10 Jahren und mehr kann man mit dieser Programmiersprache die alte Software warten und erweitern. Bei den meisten anderen Sprachen hätte ich da meine Bedenken. Das ist eines der wichtigsten Punkte warum man Lazarus verwenden sollte.
Viele meinen dass Lazarus Programme "Altertümlich" aussehen - nun ja, in der Industrie zählt Funktionalität, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit und eher weniger das Aussehen.

Stell dir mal vor du schreibst ein Programm in z.B. .NET oder QT oder VB. Dann schickst du dem Kunde eine neue EXE - und die geht dann nicht weil irgend eine DLL eine falsche Version hat. Oder noch schlimmer, diese DLL darf man wegen rechte Dritter nicht verwenden. Bei Lazarus ist das deutlich entspannter (wobei es auch Komponenten von drittanbieter geben kann, die man nicht frei einsetzen darf!).

PS: Und ja, mich kann man kaufen ;-)
Zuletzt geändert von MmVisual am Sa 15. Nov 2025, 12:51, insgesamt 7-mal geändert.
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MmVisual
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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von MmVisual »

Andy Nightingale hat geschrieben: Sa 15. Nov 2025, 12:26
MmVisual hat geschrieben: Sa 15. Nov 2025, 10:28 Ein Grund warum Python immer verbreiterer wird ist dass z.B. ChatGPT bei Fragen zu irgend welchen Themen einen Demo Projekt als Python erzeugen kann.
Und mein Code schreibe ich prinzipiell immer so, dass keine Warnings in der Compiler Ausgabe stehen.
Hallo MmVisual,
genauso möchte ich es auch in Lazarus machen....aber bei mir erscheinen immer irgendwelche Warnings. Wie bekommt man denn die weg?

Grüße
Kommt drauf an, "Warnings" sollte man behandeln. "Hinweise", die man akzeptiert, kann man mit Rechtsklick bestätigen, dann wird eine Compiler Direktive in die Codezeile eingefügt. Hinweise und Warnings die prinzipiell man akzeptiert kann man in den Projekteinstellungen deaktivieren.
Beispiel: "Note: Call to subroutine "$1" marked as inline is not inlined" finde ich eher lästig, als wie das es Sinnvoll ist. Ist mir so ziemlich egals was der Compiler macht. Nur wenn man ein Programm auf höchtse Geschwindigkeit trimmen möchte, dann ist so was hilreich.
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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von TSchnuckenbock »

Andy Nightingale hat geschrieben: Sa 15. Nov 2025, 12:21
TSchnuckenbock hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 17:10 Ich schließe mich af0815 an. Ich verdien' mir mein Geld mit Delphi
Ich käme jetzt nicht auf den Gedanken, mir ein "normales" Programm mit GUI, also Benutzeroberfläche, in was anderem als Delphi/Lazarus zu programmieren.
Hallo TSchnuckenbock,
danke für deine Erfahrungen.- wow 25 Jahre. Super. Eine Frage. Warum machst du dein Delphi Programm nichtb in Lazarus? Habe gerade gesehen das Delphi extrem teuer ist. Könntest du dann nicht mehr Geld verdienen wenn du es in Lazarus machst?

Grüße
Ich bin angestellter Knecht. Die Delphi-Lizenz kauft mein Arbeitgeber. ;-)

Müßte ich mir noch etwas Geld bis zur Rente verdienen bzw. meine eigenen Programmier-Projekte ohne Arbeitgeber in Angriff nehmen, würde ich natürlich Lazaraus nehmen. Delphi wäre mir viel zu teuer und Lazarus hat genug Features und Stabilität. Reizend ist auch die Multiplattform-Möglichkeit.

Angefangen hatte ich mal mit Delphi 6 glaube ich. Lazarus hat das Look-and-Feel ala Delphi 7, wenn ich mich recht erinnere.
Also keine große Umgewöhnung notwendig. Was nutze ich an der umfangreichen Delphi-IDE? Antwort: Wenig.
Ich bin halt ein bischen old-school und nicht Feature-geil.
Der Delphi-Compiler ist gefühlt ein bischen schneller. Und sonst?
Der FreePascal-Compiler hat mehr Ziel-Plattformen.

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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von MmVisual »

Delphi gegenüber Lazarus hat einen entschiedenen unterschied:
Die haben einiges in Assembler geschrieben.
Nun ja, das eine ist der bessere Performance, jedoch ist damit der Quellcode schon mal nicht mehr 32- / 64-Bit kompatibel.
Früher, zu Delphi 6 Zeiten, war das ein sehr positives Argument, jedoch heute, 20 Jahre später, bei den besseren Maschinenbefehlen kann/könnte ein Compiler besseren Maschinencode erzeugen. Zudem gibt es heutzutage Plattformen auf ARM Basis, und da hat man mit Assembler für den ix86 dann verloren.

Ob das heute mit Delphi immer noch so ist, kann ich nicht sagen, mein letztes Delphi war D7. (Ich will jetzt auch keine Falschbehauptungen in den Raum stellen.)
Wer schön brav bei Delphi (+ Windows) bleibt und immer wieder Updatet, wird vermutlich damit dann auch glücklich bleiben.
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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von Mathias »

Ich programmiere auch für Industrie Programme.
Ich durfte in der Bude auch schon Messprogramme mit Lazarus schreiben, in Kombination mit Arduino.
Nur leider ist denen Lazarus und Arduino zu billig, Jetzt macht dies ein anderer mit dem total überteuerten und gähnend langsamen LabVIEW. Das die sich lieber LabVIEW rumschlagen, ist mir ein Rätsel, ich hab dies Software auch schon angeguckt, eine echte Katastrophe.
Mit Lazarus sehe ich grün
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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von Warf »

Also ich arbeite nichts mehr wo ich was Programmieren muss (da das der schnellste Weg ist die Lust daran privat zu verlieren), aber sowohl privat als auch als ich noch damit gearbeitet hab, war es immer nur eine Frage was ist die beste Sprache für den Job. Am Ende ists egal ob eine Sprache etwas schönere syntax hat, wenn ich doppelt so lang brauche etwas zu lösen als in einer anderen Sprache gewinnt einfach der Pragmatismus.

Bei meinem letzten Projekt, einem 3D scanner hab ich die firmware für den Microcontroller in C geschrieben, zwar gibts ein FPC Xtensa target, aber mit der offiziellen espressif toolchain geht es doch einfacher. Für die Kommunikation mit dem microcontroller und einigen anderen Komponenten die alle eigene serial Protokolle sprechen hab ich dann C++ genommen weils da Bibliotheken für gab die ich sonst in Pascal anhand des Datenblattes selbst nachbauen hätte müssen. Zum Schluss um die gescannten Daten zu nehmen und in 3D darzustellen hab ich FPC genommen weil man damit ganz easy einen OpenGL Kontext in ein GUI einbetten kann. Meine erste version war WebGL basiert in JavaScript, weil OpenGL in QT6 auf Wayland immernoch nicht richtig geht, da ich aber das native C++ Programm ansteuern musste bin ich dann doch auf FPC mit GTK2 gewechselt.

Langer Rede kurzer Sinn, ich man Pascal zwar sehr gerne, aber am Ende des Tages sind die Unterschiede zwischen den Sprachen so oberflächlich das Ökosystem, Bibliotheken und technische Anforderungen viel wichtiger sind als was ich syntaktisch gerne mag.

Und wenn man ein bisschen Programmiererfahrung hat, ist das lernen einer neuen Sprache auch meist nicht mehr als ein Wochenende, außer es ist etwas sehr abgefahrenes (Prolog, Lisp, etc.)

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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von Mathias »

Also ich arbeite nichts mehr wo ich was Programmieren muss (da das der schnellste Weg ist die Lust daran privat zu verlieren),
Da muss ich dir voll zustimmen. Dies ist aber nicht nur am PC so, auch andere Hobby macht man dann nicht mehr, wen Beruf und Hobby das gleiche ist.
Mit Lazarus sehe ich grün
Mit Java und C/C++ sehe ich rot

Andy Nightingale
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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von Andy Nightingale »

Warf hat geschrieben: Sa 15. Nov 2025, 15:12 Also ich arbeite nichts mehr wo ich was Programmieren muss Lisp, etc.)
Hi Warf,

das heißt das du nicht mehr arbeiten mußt?!.- das ist natürlich super. Ich muß leider noch arbeiten.- oder verstehe ich da was falsch?

Grüße

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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von af0815 »

Mathias hat geschrieben: Sa 15. Nov 2025, 14:30
Ich programmiere auch für Industrie Programme.
Ich durfte in der Bude auch schon Messprogramme mit Lazarus schreiben, in Kombination mit Arduino.
Nur leider ist denen Lazarus und Arduino zu billig, Jetzt macht dies ein anderer mit dem total überteuerten und gähnend langsamen LabVIEW. Das die sich lieber LabVIEW rumschlagen, ist mir ein Rätsel, ich hab dies Software auch schon angeguckt, eine echte Katastrophe.
LabView ist echt ein Hammer, ich habe die notwendigen Kurse gemacht und wenn du mit Meßtechnik von NI arbeitest kommst du daran nicht vorbei. Die Software ist verdammt gut, wenn man sich an die grafische Programmierung herantastet. Vor allen kann man mit LabView Programme erstellen, die man dann in Delphi/Lazarus aufrufen kann, weil das Missing Link zu den Steuerungen oder Datenbanken kann LabView nicht immer. Dort liegt dann die Kohle :-)

Dasselbe gilt natürlich auch mit Vison Control Software oder auch Geräten von RedLion, überall kann man mit dem finden des Missing Links dann sein Geschäft machen. Geht nicht - Gibt es nicht. Notfalls ist Lazarus der verbindende Kitt :-)
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).

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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von Andy Nightingale »

af0815 post_id=153029 time=1763228496 user_id=140

Vor allen kann man mit LabView Programme erstellen, die man dann in Delphi/Lazarus aufrufen kann, weil das Missing ..

Dachte das LV nur mit Python oder C angesteuert bzw. kommunizieren kann. Wie meinst du das??? Grüße

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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von af0815 »

Andy Nightingale hat geschrieben: Sa 15. Nov 2025, 18:56 af0815 post_id=153029 time=1763228496 user_id=140

Vor allen kann man mit LabView Programme erstellen, die man dann in Delphi/Lazarus aufrufen kann, weil das Missing ..

Dachte das LV nur mit Python oder C angesteuert bzw. kommunizieren kann. Wie meinst du das??? Grüße
Alles was mit C angesteuert wird, geht auch mit Lazarus. Du kannst mit Lazarus Bibliotheken erstelle und mit LabView aufrufen. Oder auch umgekehrt.

https://www.ni.com/de/shop/labview/usin ... DIkZ4Zh4Ee

https://knowledge.ni.com/KnowledgeArtic ... AW&l=de-AT
https://knowledge.ni.com/KnowledgeArtic ... A4&l=de-AT

Nur, es geht nicht alles und man braucht ein wenig Wissen (und Geduld beim Testen).
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).

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Re: Kann man davon Leben!?

Beitrag von Warf »

Andy Nightingale hat geschrieben: Sa 15. Nov 2025, 18:12 Hi Warf,

das heißt das du nicht mehr arbeiten mußt?!.- das ist natürlich super. Ich muß leider noch arbeiten.- oder verstehe ich da was falsch?

Grüße
Arbeiten muss ich auch noch, aber es gibt diverse Berufe in der IT Industrie bei denen man nicht Programmieren muss 😅

Ich programmiere sehr gerne, aber als ich noch Vollzeit mit C++ gearbeitet hab hatte ich selten danach noch lust an privaten Projekten zu basteln. Jetzt programmiere ich nicht mehr beruflich und kann mich privat dran austoben

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