Vermutlich hast Du recht, dass man die tatsächliche maximale Ausbreitungsgeschwindigkeit für Informationen nicht experimentell nachweisen kann, da das ja dann wohl für jede Art der Informationsübertragung geschehen müsste. Mit über elektromagnetische Wellen übertragene Informationen ist es nach SRT klar. Für Gravitation ("Was passiert, wenn die Sonne plötzlich verschwindet ?") war es, soweit ich weiß lange strittig, ist es aber inzwischen aber wohl nicht mehr: auch da gilt die Lichtgeschwindigkeit. Sonst wüsste ich nichts, was als schnelles Medium dienen könnte. Bei Quanten-Effekten ("verbundene Teilchen", "Brechungsindex < 1" {woraus eine Lichtgeschwindigkeit im Medium größer als die im Vakuum folgt}, ...) gelten natürlich sowieso ganz andere Gesetze, da ist sowohl (scheinbar) über-licht-schnelle Informations-Übertragung möglich, als auch Informations-Übertragung, die (scheinbar) ankommt, bevor sie abgesendet wurde. (Grund dafür ist wohl, dass die Tatsache der Beobachtung hier das Experiment beeinflusst.)
Euklid hat geschrieben:die Theoretiker rechnen ja sogar schon mit Tachionen, die eine imaginäre Masse besitzen sollen und sich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen. Auch solche Teilchen sind offenbar theoretisch möglich.
Da habe ich gerade ein schönes Beispiel in "Alpha Centauri" gesehen: Tachionen sind eine mathematisch korrekte Lösung der Gleichungen der SRT. Genauso ist eine negative Länge der Hypothese eine mathematisch korrekte Lösung der Gleichung des Pythagoras (a²+b²=c²
). Aber keiner will deshalb ein Dreieck mit negative Länge der Hypothenuse als real postulieren.
Die Einsteinschen Zitate sind, finde ich, kein Widerspruch dazu, dass die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit eben die Ausbreitungsgeschwindigkeit für Informationen ist. Im Gegenteil, die "scheinbare Unverträglichkeit" wird dadurch doch stringent
.
-Michael