Ingenieure gesucht!

Für sonstige Unterhaltungen, welche nicht direkt mit Lazarus zu tun haben
Euklid
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Ingenieure gesucht!

Beitrag von Euklid »

Deutschland hat seit eh und jeh keine sonderlichen Rohstoffvorkommen - und trotzdem sind wir Exportweltmeister - warum?
Weil wir ein hochentwickelter Industriestaat sind mit hochkarätigen Fachkräften, die durch ihre Innovation Arbeitsplätze schaffen und Produkte zum Erfolg bringen.

Es ist daher nicht schwer zu sehen, dass unser Land von den hochkarätigen Fachkräften sehr stark abhängt. Den in Ruhestand gehenden Fachkräften müssen junge Fachkräfte nachkommen, die die Innovation weiter voran treiben und dafür sorgen, dass es hier zu keinem Stillstand kommt.
Logische Schritte der Politik wären daher, Anreize zu schaffen, technische Berufe zu erlernen und Abiturienten das Studium einer Ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs schmackhaft zu machen.

Nun ist der Fachkräftemangel gerade bei den Ingenieuren schon seit Jahrzehnten absehbar, so dass ein Gegensteuern der Politik gegen diesen Trend schon vor langer Zeit möglich gewesen wäre und erste Früchte hätten geerntet werden können.

Der Trend des Fachkräftemangels wahr wohl stärker noch, als in der Politik, in den Unternehmen absehbar. Doch anstatt die berufstätigen Ingenieure regelmäßig weiterzubilden, wie dies bei den meisten anderen Berufen bereits Gang und Gebe ist, und die Ingenieure somit immer auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, war (und ist!) die Fortbildung den Unternehmen offenbar zu teuer - und so altert mit den Ingenieuren ihr Wissen, bis es nicht mehr der Zeit entspricht und sie mit 50 entlassen werden.

Auf diese Weise "sucht" die Industrie derzeit etwa 40-50000 Ingenieure, während 56000 Ingenieure in Deutschland arbeitslos sind.

[Quellen:
http://stellenmarkt-content.sueddeutsch ... 320/64256/" onclick="window.open(this.href);return false;
http://images.zeit.de/text/2005/28/C-Ingenieur" onclick="window.open(this.href);return false; ]

Auch hier könnte die Politik eingreifen - von 50 bis 67 ist noch eine lange Zeitspanne - und könnte das nachholen, was die Industrie versäumt hat.

Der Fachkräftemangel in Deutschland wird immer gravierender - der Schaden, den die deutsche Industrie daher erwirtschaftet immer größer.

Jedoch haben weder Politik noch Wirtschaft bis heute nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Hätten sie vor 10 Jahren gehandelt, wäre die heutige Misere lange nicht so schlimm.

Statt dessen besteht die aktuelle Politik aus:
a) dem Streichen von Hochschul- und Fachhochschulpersonal. Außer in der Informatik werden in ganz Deutschland Professuren für Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie u.s.w. gestrichen.
Damit verschlechtert sich die Studiensituation und die Qualität der Lehre, da die gleiche Anzahl Studenten auf immer weniger Professoren verteilt werden.
[quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/94678" onclick="window.open(this.href);return false; ]
b) die Schaffung von Studienbarrieren für schwere Fächer durch Studiengebühren. Studiengebühren müssen auch dann bezahlt werden, wenn das Studium abgebrochen wird. Nun sind die Abbruchraten gerade in den Fächern besonders hoch, die am Fachkräftemarkt gesucht werden. Das wissen auch die Abiturienten bei der Wahl ihrer Studienfächer
c) Demontierung des international anerkannten deutschen Bildungsstandards durch das Auslaufen der Diplom-Studiengänge
d) zu geringe Ausgaben für die Hochtechnologieforschung. Deutsche Spitzenforscher - und damit auch ihr Wissen - wandern ins Ausland ab, weil sie hier wesentlich bessere Bedingungen vorfinden

Anstatt diese vielen Dinge in die Hand zu nehmen, und somit eine langfristige Strategie gegen Arbeitslosigkeit und für Wirtschaftswachstum zu fahren, öffnen die Politik nun den deutschen Fachkräftemarkt für ausländische Ingenieurwissenschaftler:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 36,00.html" onclick="window.open(this.href);return false;
und verkauft diese Öffnung auch noch als einen Erfolg! Wie Paradox!

Die Unternehmen werden sich freuen: Die neuen Ingenieure arbeiten für das halbe Geld und damit wird die Notwendigkeit zur Weiterbildung älterer Ingenieureaus der Sicht der Unternehmen hinfällig.
Den arbeitslosen deutschen Ingenieuren wird jedoch die Chance genommen, je wieder einen Fuß in die Wirschaft setzen zu können. Obwohl sie großes Wissen und Erfahrung mitbringen würden, müssen sie ihr Geld als Würstchenverkäufer verdienen.
Natürlich werden diese Prozesse auch von den potentiellen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, den Abiturienten beobachtet.

In diesem unserem Lande geht einiges in der Bildungspolitik schief. Insbesondere schafft es die Politik, die wirtschaftliche Situation in Deutschland in zunehmende Schieflage zu bringen.

Bildung ist teuer - doch ein ungebildetes Volk kann sich unser Staat nicht leisten. Die Politik in Deutschland ist eine Politik der Kurzsichtigkeit, eine Politik des unüberlegten Handelns. Die Politik der Unternehmen ist eine Politik der Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Verluste.

Wenn wir in Deutschland so weiter machen, sehe ich uns in ein paar Jahren nicht mehr konkurrenzfähig. Deutschland auf den Weg in das selbstverschuldete Verderben.

Christian
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Beitrag von Christian »

Naja, es kommt ja noch dicker guck mal nach fernost. das was dort derzeit von den Hochschulen kommt ist absoulut konkurenzfähig. In China gehen die Alten Gläser sammeln um den jungen das Studium zu finanzieren. Und es ist nicht so das die sich auf Ihren Lohrbeeren ausruhen die kannst du als Ingenieur einsetzen und genauso in der Stunde 10000 Knöpfe bedrucken lassen da beschwert sich keiner. Und jetzt schaun wir mal 10 Jahre in die Zukunft ...
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pluto
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Beitrag von pluto »

Ja ! Alles wird schlechter ! ich denke wir hatten unser Hochkultur, aber wie bei allem muss es ein ende geben. genau wie hier. in ein paar Jahren werden wir Warscheinlich alle so arm sein, das wir auch für weniger Gehalt arbeiten als heute. Alles wird Teurer aber nur das Gehalt wird gekürzt.

Wo das hinführt es ja klar !
MFG
Michael Springwald

Christian
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Beitrag von Christian »

Ja genau pluto, immer schön jammern. Das entspricht dem Deutschen sinn. Weil du ja schon so viele Jahre hart gearbeitet hast.
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pluto
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Beitrag von pluto »

Genau, darum ! jeamern was das zeug hält !!!!
da muss man nicht Jahre lang hart Arbeiten, das kann ich jetzt auch schon sagen !
(wie du siehst*G*)
MFG
Michael Springwald

schnullerbacke
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Beitrag von schnullerbacke »

Bildung ist teuer Herrschaften,

und sie bringt keinen sofortigen Erfolg. Als Älterer in diesem Forum kann ich den Vergleich ziehen. Nach dem WK2 gab es in D-Land auch nicht genug Ingenieure, die deutsche Anwort darauf waren die Ingenieure-Schulen. Handwerker hatten durch die Ausbildung die mittlere Reife erreicht, was ja auch schon zeitlich völlig i.O. war. Das waren 3 Jahre Schule mehr. Danach durfte man auf die Ing-Schule gehen und das hat das Land kräftig nach vorne gebracht. Später wurden diese Schulen zu Fachhochschulen umbenannt und brachten auch weiter gute Leute hervor. Fast jede Fachhochschule in Deutschland hatte Coopertionsverträge mit amerikanischen Universitäten, wo man den Master und danach auch den Doktor erwerben konnte. Das lag bestimmt nicht daran, das die Fachhochschulen schlechte Ingenieure ausgebildet haben. Ganz im Gegenteil hat man Deutschland darum beneidet, das Handwerker auf dem zweiten Bildungsweg eben auch in die Oberstufe aufrücken konnten.

Das wird aber durch Studiengebühren und anderen Unfug zunichte gemacht.

Anmerkung:

In den Fachhochschulen überwiegen die technischen und naturwissenschaftlichen Studiengänge. Die waren und sind nie einfach gewesen.
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß uns der Kragen platzt.

(Ringelnatz)

ralli
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Beitrag von ralli »

schnullerbacke hat geschrieben:Bildung ist teuer Herrschaften,
Was wirklich teuer ist, ist keine oder zu wenig Bildung. Wie kurzsichtig muss man sein, um dies zu ignorieren ? Und nur, wenn was richtig teuer ist, ist es auch gut ? So ein Irrsinn. Das kann so sein, ist es aber nicht zwangsläufig.

Ich war mein ganzes Leben lang Autodidakt. Und bin heute noch genau so neugierig auf das Leben wie ein kleines Kind. Nennen wir es Wissensdurst. Für mich hat kein Arbeitgeber jeh auch nur 1 DM/Euro investieren müssen. Weil ich (fast) alles aus eigenen Antrieb gelernt habe ..

Es ist nicht nur eine Sache des Geldes. Es ist auch eine mentale Angelegenheit. Ein kleines Beispiel. Ich fotgrafiere wirklich gerne, bin aber über ein hobbymässiges Fotografieren nie hinausgekommen, obwohl ich mittlerweile eine semiprofessionelle Digitalkamera besitze. Ein bisschen googeln und ich habe mehrere private Homepages gefunden, die hervorragende Fotokurse anbieten. Parallel dazu könnte ich aber auch viel Geld investieren, um an einen kommerziellen Institut das Fotografieren zu erlernen. Das Ergebnis ist dasselbe. Selbst ist der Mann. Wir lernen

* Nur Hören 20%
* Nur Sehen 30%
* Sehen und Hören 50%
* Sehen, Hören und Diskutieren 70%
* Sehen, Hören, Diskutieren und selber Tun 90%

Über 70 Prozent des beruflichen und privaten Wissens eignen wir uns über informelle Lernprozesse an. Unter anderem durch Kommunizieren mit Kollegen oder Freunden, Einkreisen von Problemen, Informationsrecherche bei Bedarf, Beobachtungen, Nachahmungen oder auch durch Fehlschläge.

Weniger als 30 Prozent des Wissens wird über formale Lernstrukturen mit vorgegebenen Lehrplänen, Punktesystemen, Prüfungen und Zertifikaten erworben.

aus http://www.akademie.de" onclick="window.open(this.href);return false;

Natürlich löst das nicht den Fachkräftemangel oder Mangel an Ingenieuren. Beim ersteren Fachkräftemangel hat die Wirtschaft versagt, beim zweiten Defizit von Ingenieuren die Politik. Und dann wird gejammert. Den Preis aber haben wir alle zu bezahlen, weil Deutschland immer weiter technologisch zurück fällt.

Wenn ich an die Magnetschwebebahn denke, wird mir noch immer schlecht. Hier entwickelt und im eigenen Land nicht eingesetzt. Das hinterlässt einen miserablen Eindruck im Ausland. Aber ich will nicht abschweifen, obwohl ich bereits dabei bin. Danke @euklid, für Deinen Beitrag. Zeigt es einmal mehr, wie durch verantwortungsloses Verhalten der Politiker unsere einstmals hochentwickelte Infrastruktur immer mehr an die Wand gefahren wird. In einer Bananenrepublik reift das Produkt eben beim Kunden.

ralli

Christian
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Beitrag von Christian »

Das ist so nicht ganz richtig. Ich bin vom selben schlag, jedoch kommt man ohne Papier lang nicht so weit wie mit. Musste diese Erfahrung lange schmerzhaft machen.
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ralli
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Beitrag von ralli »

Mein Traum war es immer Lehrer zu werden. Es gibt doch nichts Schöneres, als anderen Menschen seine Erfahrungen und sein Wissen weiter geben zu dürfen. Ich hatte kein Abitur. Ich hatte kein Studium. Ich hatte keine Papiere.

Ich habe es trotzdem einfach getan. Bereits 1983 bot ich den ersten Kursus in Basic auf dem Lande an für die Kreisvolkshochschule. In einem eigenen Unterrichtsraum, der eigens in meinem Haus in einem Nebengebäude dafür hergerichtet wurde. Da habe ich viel Geld investiert. Die Rechner waren vom Typ Video Genie EG 3000 mit einer Z 80 A CPU und hatten 64 kb RAM und eine Datasette als Massenspeicher eingebaut.

Später habe ich dann beim Osnabrücker Autobauer Karmann ein Jahrzehnt lang Erwachsenenbildung machen dürfen. Quer Beet , Auszubildende, Mitarbeiter, mittleres Management. Kursinhalte, Windows, Office aber auch dbase und diverse Spezialkurse. Alles begleitende Unterrichtsmaterial selbst erarbeitet. Alles ohne Papiere. Später habe ich von Karmann für diese Arbeit ein Zeugnis bekommen, obwohl ich die Kurse als freiberuflicher Mitarbeiter neben meinem eigentlichen Job machte.

Meine letzten Kurse gab ich im Jahre 2000 Jahre bei einem privaten Bildungsinstitut. Dann wurde es schlagartig weniger, weil keine neuen Kunden mehr erschlossen werden konnten und wir nur noch einen begrenzten Einzugsbereich hatten.

Aber ich gebe @Christian recht, heute wäre es wohl ohne Papiere unmöglich. Damals waren Leute mit entsprechenden Wissen rar und eine Mangelware. Da war ich wohl zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle.

Ich habe noch ein Photo gefunden von meinem ersten gegebenen Kurs im Jahre 1983. Er fand in meinen eigenen Räumen statt. Im übrigen ist das auf den Photo ein Partner, ich war damals selbstständig und ich selbst habe photographiert.

Guckst Du hier

http://www.rgsoftware.de/basickurs.png" onclick="window.open(this.href);return false;

ralli

Euklid
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Beitrag von Euklid »

Ja, leider achten viele Betriebe nicht auf das Können, sondern nur auf Abschlüsse, was nicht immer miteinander zusammenhängen muss.

Das eigentlich Schlimme ist, dass in der Industrie immer höhere Abschlüsse verlangt werden. Es ist unglaublich, wofür man heutzutage alles das Abi braucht! Für den Beruf Galvaniseur - was meine Oma noch als einfache Anlernkraft machern durfte - braucht man heute das Abi, das ist eine rießen Schweinerei!
Dabei sind die wissenschaftlich-theoretisch ausgebildeten Abiturienten für solche Berufe am wenigsten geeignet. Die sind doch bis auf Ausnahmen praktisch völlig unbegabt im Vergleich zu den Absolventen anderer Abschlüssen.

Die Tatsache, dass die Unternehmen nur noch auf irgendwelche Zeugnisse schauen geht meiner Meinung nach auf eine Wahrnehmungsverzerrung zurück. Denn die Eignung für einen Beruf wird in der Schule nicht geprüft - und sie steht somit nicht in den Noten der Zeugnisse geschrieben. Damit kann ein Zeugnis nur in den seltensten Fällen als Grundlage für eine solche Beurteilung dienen.

pluto
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Beitrag von pluto »

Aber es gibt halt zu viele menschen die es können, irgendwo drauf müssen sie ja achten, wenn nicht auf das Zeugnis. Am besten währe natürlich sie würden wenn sie Leute suchen und sich welche bewerben auch Testen in der Praxis. Bevor sie sich entscheiden. z.b. mit einem 1 wöchigen Praktikum.
MFG
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Christian
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Beitrag von Christian »

Ich arbeite seit 3 Jahren in meiner Firma und beweise jeden Tag das ichs kann trotsdem muss ich immer kämpfen um mal n stück die Anerkennung dafür zu bekommen. Das hat nix mit Wissen zu tun. Das hat nur was mit status zu tun.
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schnullerbacke
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Beitrag von schnullerbacke »

Hübsche Bemerkung eines Lehrers aus der Technikerschule zu Zeugnissen.

Damit hat man den Beweis angetreten, das man sich 2 Jahre quälen kann um etwas zu erreichen und das man es auch durchhält.

Ganz so unwichtig sind solche Zeugnisse also nicht. Peinlich wird es allerdings dann, wenn den Technikern, die die Quälerei auf sich genommen haben dann vom Arbeitgeber mal gerade der Facharbeiterlohn zugestanden wird. Da zeigt sich die ganze Ignoranz und Unverfrorenheit von Managern die heute gleichsam schockweise als BWL'er oder Juristen von den Hochschulen ausgespuckt werden.

Die haben sich das leichtere Studium gewählt und nicht die geringste Ahnung was für eine Frau oder Mann da vor ihnen sitzt. In aller Regel sind die durchaus geeignet deren Job zu machen, dazu gehört dann nicht mehr viel wenn man im naturwissenschaftlichen Bereich studiert hat. Das hat ja auch die Vergangenheit und das Wirtschaftswunder deutlich gezeigt.

Kaufleute und Juristen sind nichts anderes als "Wasserträger" für die Techniker und Ingenieure und es wird allerhöchste Zeit, das diese Leute wieder auf das rechte Maß zurückgestutzt werden, dann wird es auch in Deutschland wieder aufwärts gehen. Naturwissenschaftler neigen nämlich ganz allgemein zur Weitergabe ihres Wissens, weil alleine dadurch bereits manchmal ganze neue und erstaunliche Verfahren entwickelt werden.
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß uns der Kragen platzt.

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John
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Beitrag von John »

pluto hat geschrieben:Am besten währe natürlich sie würden wenn sie Leute suchen und sich welche bewerben auch Testen in der Praxis. Bevor sie sich entscheiden. z.b. mit einem 1 wöchigen Praktikum.
Nein, nein und nochmal nein! Was meinst du wie die generation Praktikum zustande kommt?
Leute die ohne Bezahlung die Arbeit von normalen Angestellten machen sind unberecht bezahlt. Zwar sagen die Arbeitgeber das der Fachkräftemangel und piepapo, würden sie die aber auch gerecht bezahlen mit vernünftigen arbeitszeiten, würde die wirtschaft warscheinlich "aufschwingen", da mehr geld im Umlauf ist und andererseits mehr leute auch wirklich bereit sein sich in ein studium reinzusetzen und sich anzustrengen. Aber wenn nicht der Programmierer das Geld bekommt sondern irgendwelche BWLer oder Aktionäre ist es auch kein Wunder das es Probleme von wegen fachkräftemangel gibt. Aber das ist eben der Turbokapitalismus. Wieso müssen diverse Firmen maßen an Leute entlassen obwohl sie Rekordgewinne haben? Der Bundesstaat BRD wird wirtschaftlich liberalisiert, aber Bürgerrechtlich Beschnitten. Das ist der Fehler. Vorallem das Postgeheimnis hat in letzter Zeit zu leiden. Aber dazu habe ich mal eben nen neuen Tread eröffnet!

John

Euklid
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Beitrag von Euklid »

Wir haben also die Schuldigen gefunden: Die Manager.

Was mir auffällt bei der ganzen Sache ist, dass die Unternehmen sich zunehmend verantwortlich gegenüber den Aktionären sehen. Wärend die Chefs der früheren Familienbetriebe sich wohl eher den Arbeitern gegenüber verantwortlich fühlten. Dieser Trend ist wohl rückläufig. Unter den BWLern verwendet man schon Begriffe, wie "Humankapital" - schrecklich, ne?

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