charlytango hat geschrieben: Do 12. Nov 2020, 09:39
Ich sehe da eher das Finanzierungsproblem und dass man dafür auch gute Leute bekommen muss
Mein Ex Chef hat mal eine Programmierung nach Rumänien auslagern wollen. Das ging komplett in die Hose. Die konnten noch nicht mal halbwegs englisch und meiner Erfahrung nach ist es schon schwierig mit dem Kunden "eine Sprache zu sprechen" obwohl beide deutsch muttersprachlich sind.
Und dass man nahezu Alles in konfigurierbare Variablen auslagert:
Gründe gibt es genug:
Früher war der verminderte MwSt-Satz genau die Hälfte vom vollen Satz.
Das war in mancher Software auch so fest verdrahted.
Als der Algoithmus nicht mehr gültig war, sah so manche kaufmänische
Anwendung alt aus.
Oder : Fast alle Branchen rechnen intern Netto + MwSt= Brutto.
Nicht der Buchhandel - wegen der Buchpreisbindung.
Die rechnet Brutto minus MwST = Netto.
Oder sei vorbereitet auf die Schwachsinnsanfälle von Regierungen.
Die Mehrwertsteuersenkung muss möglich sein - inklusive einer eindeutigen
Zeitraumsabgrenzung. Der Provider hat neulich eine Gutschrift über 3.57 €
MwST-Differenz geschickt. So etwas muss die Software dann auch liefern.
Dass die ganze Aktion mehr gekostet als erbracht hat,
ist ein anderes leidiges Thema dieser Menchen, die noch nie im richtigen Leben
gearbeitet haben: Wer will denn schon seine 1.000 bis 10.000 Artikel im Laden
neu auszeichnen?
fliegermichl hat geschrieben: Do 12. Nov 2020, 11:16
Mein Ex Chef hat mal eine Programmierung nach Rumänien auslagern wollen. Das ging komplett in die Hose. Die konnten noch nicht mal halbwegs englisch und meiner Erfahrung nach ist es schon schwierig mit dem Kunden "eine Sprache zu sprechen" obwohl beide deutsch muttersprachlich sind.
Solche und ähnliche Stories könnte ich abendfüllend erzählen und auch belegen.
Hab auch in sehr großen Projekten mitgearbeitet (50+ Leute) und sah viel Leerlauf. Da braucht die interne Organisation viel Ressourcen und produziert viel Leerlauf samt Kosten.
Deswegen: ein motiviertes 3-5 Mann Team in Selbstorganisation -- schwer zu finden aber höchst effizient. Alles andere ist imho ineffizient für diese Projektgröße.
charlytango hat geschrieben: Do 12. Nov 2020, 15:11
Deswegen: ein motiviertes 3-5 Mann Team in Selbstorganisation -- schwer zu finden aber höchst effizient. Alles andere ist imho ineffizient für diese Projektgröße.
Genau, es heisst ja nicht umsonst: Was ein Programmierer in einem Monat schafft, dass schaffen zwei Programmierer in zwei Monaten (manchmal auch nicht)
fliegermichl hat geschrieben: Do 12. Nov 2020, 11:16
Mein Ex Chef hat mal eine Programmierung nach Rumänien auslagern wollen. Das ging komplett in die Hose. Die konnten noch nicht mal halbwegs englisch und meiner Erfahrung nach ist es schon schwierig mit dem Kunden "eine Sprache zu sprechen" obwohl beide deutsch muttersprachlich sind.
Das kenne ich auch. Ein Bekannter hat mal einen Web-Programmierjob nach Bulgarien ausgelagert, mit einem deutschsprachigen Mittelsmann.
Er hat dann zwar etwas bekommen, aber nicht das was er verlangt hatte.
Rechtliches Schritte wären nur verlorene Energie gewesen.
Er hat so ca. 8000 Euro in den Sand gesetzt und mit einheimischen Programmierern nochmal von vorne angefangen.
Ich hatte letztes Jahr bei meinem Arbeitgeber ein neues Projekt begonnen, in dem ich den Grafik-Krams mit OpenGL erledigen wollte. Das hat Einarbeitungszeit gekostet. Dann kamen noch 2 Wochen Ausfall wegen Krankheit dazu und die GL hat sich dazu entschieden, das Projekt in den Ostblock zu vergeben. Das kann klappen, weil die eh die Hardware machen, aber so wie aktuell das mitbekomme, scheint da die GL auch nicht ganz zufrieden zu sein.
Den Code würden wir am Ende wohl bekommen, aber das wird wohl C++ sein (Hauptgewinn !)
Ich harre der Dinge die da kommen.....genug zu tun habe ich auch so.
charlytango hat geschrieben: Do 12. Nov 2020, 15:11
Deswegen: ein motiviertes 3-5 Mann Team in Selbstorganisation -- schwer zu finden aber höchst effizient. Alles andere ist imho ineffizient für diese Projektgröße.
Nicht mehr als 4.
Bei 5 Menschen schleppt man schon meistens eine Niete mit.
Aktuell gehe ich davon aus, ca. 300 Installationen absetzen zu können. Pro Installation sind 1200,- € netto erzielbar. Das sind ca. 360.000 €.
4 Mann, 1 Jahr, da ist das eingenommene Geld schon weg, bevor Vertriebskosten und dergleichen abgedeckt sind.
Wenn das Projekt mit so viel Aufwand verbunden ist, dann müssten deutlich höhere Erträge erzielt werden, damit es sich rechnet.
welcher Zeitrahmen schwebt Dir denn vor? Ich versuche gerade, hier in China eine Firma zu gründen, welche genau die von Dir gestellte Aufgabe erfüllen soll: spezielle Software nach Kundenwünschen / -anforderungen programmieren ...
Gruß
Harald
P.S.: Ich gründe die Firma, die erste Partnerin habe ich bereits. Die zweite wird gerade "angeworben". Ich denke, dass dies für uns alle interessant sein kann ...
Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn es geteilt wird ...
Ich habe auch Interesse, habe hier in Bayern schon mit einer Fenster&Türen-Firma zu tun gehabt. Wenn meine "handgefertigte" Verschlüsselung richtig läuft, können wir diese Software auch vermieten, so wie es z.B. die Firma Agenda-Software in Rosenheim macht.
Niesi hat geschrieben: Mi 18. Nov 2020, 01:41
welcher Zeitrahmen schwebt Dir denn vor? Ich versuche gerade, hier in China eine Firma zu gründen, welche genau die von Dir gestellte Aufgabe erfüllen soll: spezielle Software nach Kundenwünschen / -anforderungen programmieren ...
P.S.: Ich gründe die Firma, die erste Partnerin habe ich bereits. Die zweite wird gerade "angeworben". Ich denke, dass dies für uns alle interessant sein kann ...
Just my 3 cents...
Erstmal Chapeau für eine Firmengründung in China. Möge sie gedeihen und wachsen.
Auch wenn so eine ausgelagerte Softwareentwicklung verlockend scheint sehe ich das anders. Es gäbe dann wieder nur einen deutsch sprechenden Ansprechpartner als Flaschenhals für jegliche Informationen in beide Richtungen.
Die eigentliche Kraft entfalten solche kleinen Entwicklungsteams dann wenn alle verstanden haben worum es geht und neben den Detailproblemen/-aufgaben immer auch das ganze im Blick haben.
Und dementsprechend bei Besprechungen mit dem Auftraggeber auch anwesend sind. Möglichst wenige Schnittstellen sollten es sein.
Für ein solches Vorhaben muss Englisch reichen.
Es ist ein Vorschlag - warum vor jeder Diskussion nun schon wieder die Bedenkenträger hoch aktiv sind, erschließt sich mir nicht ganz.
In Osteuropa wird es eher nicht besser laufen ...
Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn es geteilt wird ...