Hallo,
relativ problemlos funktionierte bei mir Lazarus nur bei Windows. Bei Linux mußte ich mit Dateirechten herumschlagen (am Ende schreibt man halt 'sudo' vor alles und jedes), und bei Macintosh mit diversen kleineren Haken und Ösen. Die Mac-IDE ist wohl die am wenigsten getestete. Man sollte brav Fehler im englischen Bugtracker melden. Ich hatte auch einen Compilerfehler am Anfang, das verschwand aber dann (irgend ein banaler Grund, ich kann mich nicht mehr erinnern, ich glaube man mußte nur einen beliebigen Button oder ein Label um ein Pixel bewegen, damit Lazarus die Resourcen neu compiliert. Ich habe es nie anders ausprobiert, aber ich kopiere immer nur die Sourcen des Programms (*.pas, *.pp, *.lpi, *.lfm, ggfs. *.lrs)
Schwerpunktmäßig entwickle ich mein Programm unter Windows und kopiere die Sourcen dann auf ein Linux- oder Mac-System, um dort Feinschliff an konkreten OS-Problemen zu machen. Was mich bei meinem kleinen Mac-Notebook stört, ist daß einige wichtigen Tasten fehlen (vor allem eckige und geschweifte Klammern) und die Ctrl-Taste an der falschen Stelle ist. Dumm ist bei der Lazarus-IDE, daß wichtige Funktionstasten (z.B. F9 für run) vom OS schon belegt sind. Man müßte solche Dinge eigentlich im Bugtracker bemängeln. Wenn man sich nicht aktiv an der Entwicklung von Lazarus beteiligt und englisch kann, sollte man die Dinge im Bugtracker eintragen. Wichtig ist hierbei eine klare Reproduzierbarkeit.
Ich hatte einige Fallstricke zu umschiffen. Es ist beispielsweise nur innerhalb eines Paint Events möglich, graphische Ausgaben im Canvas durchzuführen. Bei Windows und LInux kann ich in einem z.B. ButtonOnClick ein lineto (X,Y) oder ein Textout setzen. Das ist aber wirklich OS-spezifisch, hier gelangt man mit dem "compile everywhere" Spruch an Grenzen.
Ein eigenes Thema war auch noch, eine Archivdatei wie bei Mac-Programmen üblich zu erzeugen. Es hat einen Tag gedauert, bis ich kapiert habe, daß der Apple Packagemanager (immer noch Teil des aktuellen Xcode Pakets) gar nicht funktioniert und längst alle Entwickler auf Drittprogramme (z.B. iceberg) umgestiegen sind. Ich werde den Eindruck nicht los, daß Apple gar keine Softwareanbieter neben sich haben will, ähnlich wie Siemens bei seinen Waschmaschinen immer nur seine eigene Software installiert.
Fazit: Noch nicht so rund wie bei Windows, aber es geht durchaus. Ich denke daß die IDE hinsichtlich "buglevel" vielleicht ein Jahr hinter Windows hinterherhinkt. Wichtig ist, daß die Macos User sich nicht passiv mit dem aktuellen Stand abgeben dürfen.
Meine ersten noch nicht ganz perfekten Ergebnisse könnt ihr hier ausprobieren:
http://www.hypermake.de/deutsch/betatest.html
Martin