Wie frei soll Software sein...?

Für sonstige Unterhaltungen, welche nicht direkt mit Lazarus zu tun haben
mschnell
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Beitrag von mschnell »

Christian hat geschrieben:@Pluto doch auch lange lizenztexte haben einen Sinn die bewahren dich nämlich davor in den knast zu wandern wenn jemand zuschaden kommt durch ein Programm von dir oder Hardware oder Software beschädigt wird.
Stimmt leider nicht.

In Deutschland ist ein Haftungsausschluss durch die Lizenzbedingungen nicht wirksam (eine Haftungs-Einschränkungen unter gewissen Voraussetzungen schon, die nützt aber im Ernstfall wenig.)

-Michael

pluto
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Beitrag von pluto »

toll, das heißt also wenn durch mein Programm irgendwelche Schäden verursacht werden, bekomme ich trotzdem ärger, auch wenn ich einen 2 TB großen Text geschrieben habe ?
MFG
Michael Springwald

Euklid
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Beitrag von Euklid »

pluto hat geschrieben:toll, das heißt also wenn durch mein Programm irgendwelche Schäden verursacht werden, bekomme ich trotzdem ärger, auch wenn ich einen 2 TB großen Text geschrieben habe ?
Soweit ich weiß aber nur, wenn der Fehler von deiner Seite her absehbar war.

D.h., wenn unter deinen 2 Terrabyte Quelltext irgendwo ein Fehler steckt, von dem du nichts weißt, hast du nichts zu befürchten.
Nur eben, wenn du von einem Fehler in deinem Code weißt (oder wissen könntest, da es absehbar ist), und sozusagen bewusst fehlerhaften Code veröffentlichst, kannst du für die Schäden Haftbar gemacht werden, wenn ich nicht irre.

pluto
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Beitrag von pluto »

mit den zwei 2 Terrabyte meinte ich den Lizens Text und nicht den Quelleode *G*

also damit meinst du also absichtlich bzw. was vergessen zu beachten oder sowas ?
Wenn das so ist, ist man ja selbst schuld oder nicht ?
MFG
Michael Springwald

monta
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Beitrag von monta »

Ja, letztlich geht es ja auch um bewusste böswillig eingebaute Funktionen.

Wenn du beispielsweise nen Trojaner in dein Programm einbaust, sollte klar sein, das der Lizenztext dich nicht von dem Schaden, den du damit verursachen kannst, frei spricht. Und das du das nicht gemerkt hast, wird der wohl keiner glauben.

Bei 'normalen' Bugs, die unter bestimmten Konstellationen zutreffen, bist du als Programmiere eh machtlos. Es ist nunmal auch bei besten Tests nicht möglich, alle möglichen Störfälle zu finden. Sonst gäbe es ja auch keine Bugtracker :lol:

Aer was die ursprüngliche Frage angeht, sicher wäre es interessant, die Software zu beschränken, aber es würde sich ohnehin keiner dran halten. Allerdings wäre es dann rechtlich geächtet und eventuell möglich, dagegen vorzugehen. Allerdings lässt sich das wohl nur schwer wasserdicht formulieren. Sonst könnte man ja auch einfach nen zusätzlichen Passus einschieben, aber damit sind dann wohl Generationen von Anwälten beschäftigt, damit der nicht irgendwie angefechtet werden kann.
Johannes

pluto
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Beitrag von pluto »

anders ist es, wenn der Programmier einen Code für sein Programm verlangt.
und einen Grund Warum der Code angefordert wird. bzw. wofür das Programm eingesetzt wird.

Wenn das ausgearbeitet würde, und sich alle dran halten, währe das mit Sicherheit der beste Schutzt den es gibt.
MFG
Michael Springwald

monta
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Beitrag von monta »

Aber es hält sich keiner dran.

Und mal ehrlich, für welches Programm muss man den nen Grund angeben? Normalerweise hat das Prog ja ne Funktion, und die sollte ja auch der Grund sein, wozu man es einsetzten will. Und mal ehrlich, für den entsprechenden militärischen Einsatz und ähnliches, liese sich so ein Code zum einen meist (wenns nicht gerade nen Hardwaredongle ist) schnell beschaffen oder umgehen, also nicht sonderlich hilfreich.
Johannes

Euklid
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Beitrag von Euklid »

monta hat geschrieben: Aer was die ursprüngliche Frage angeht, sicher wäre es interessant, die Software zu beschränken, aber es würde sich ohnehin keiner dran halten. Allerdings wäre es dann rechtlich geächtet und eventuell möglich, dagegen vorzugehen. Allerdings lässt sich das wohl nur schwer wasserdicht formulieren. Sonst könnte man ja auch einfach nen zusätzlichen Passus einschieben, aber damit sind dann wohl Generationen von Anwälten beschäftigt, damit der nicht irgendwie angefechtet werden kann.
Ich überlege zur Zeit wirklich, ob ich einen entsprechenden Passus bei meinem Code hinzufüge. Vielleicht sollte man sowas für die neue GPLv3 vorschlagen lol

Es ist klar, dass sich daran dann keiner hält. Nur sind diese Dinge dann nicht vom Autor legitimiert, darauf kommt es mir drauf an.

mschnell
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Beitrag von mschnell »

pluto hat geschrieben:toll, das heißt also wenn durch mein Programm irgendwelche Schäden verursacht werden, bekomme ich trotzdem ärger, auch wenn ich einen 2 TB großen Text geschrieben habe ?
Ich vermute die Rechtsprechung beurteilt da irgendetwas wie "mutwillig oder grob fahrlässig", was man nicht ausschließen kann. Ich bin aber nicht sicher.

-Michael
Zuletzt geändert von mschnell am So 13. Mai 2007, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.

mschnell
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Beitrag von mschnell »

Euklid hat geschrieben:
monta hat geschrieben: Vielleicht sollte man sowas für die neue GPLv3 vorschlagen.
Das hat keinen Zweck! Hier geht es um die deutsche Rechtsprechung, die über jeder Lizenz-Vereinbarung zwischen den Vertragspartnern steht.

-Michael

Euklid
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Beitrag von Euklid »

mschnell hat geschrieben: Das hat keinen Zweck! Hier geht es um die deutsche Rechtsprechung, die über jeder Lizenz-Vereinbarung zwischen den Vertragspartnern steht.
Ich bezog mich auf die Ausgangsfragestellung. Ausformuliert:

Ich wäre dafür, dass man die GPLv3 dahingehend verändert, dass sie die Freiheit zur Nutzung der Software einschränkt. Und zwar soll man die Software in meinen Augen nicht für Projekte verwenden dürfen, bei denen Menschen zu physischen Schaden kommen.

Christian
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Beitrag von Christian »

Wiso nur zu physischen Schaden ?
Was ist wenn ich n Hypnoseprogramm schreibe und euch allen als Lazarus IDE Plugin unterschiebe das Hühner aus euch allen mache Muhhaa.
By the way wieviele von euch haben eigentlich ne cam am rechner damit aich auch was davon hab LoL...
W.m.k.A.h.e.m.F.h. -> http://www.gidf.de/

pluto
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Beitrag von pluto »

ich verstehe deinen Beitrag zwar nicht so ganz, aber ich habe irgendwo eine WebCam müsste ich "nur" anschließen *G*
MFG
Michael Springwald

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theo
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Beitrag von theo »

Euklid hat geschrieben: Und zwar soll man die Software in meinen Augen nicht für Projekte verwenden dürfen, bei denen Menschen zu physischen Schaden kommen.
Irgendwie müssig, die Geschichte.
Selbst die meisten Armeen würden wohl ihren Daseinszweck nicht mit "Menschen physischen Schaden zuführen" definieren. Eher im Gegenteil: Schutz der Bevölkerung, Katastrophenschutz etc. Also wie willst du das abgrenzen?

Ausserdem sind solche Gesetze doch meist nicht Gegenstandsbezogen sondern auf anderer Ebene definiert.
Oder steht irgendwo auf deinem Monitor, dass du den keinem um die Ohren schlagen darfst? ;-)

Euklid
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Beitrag von Euklid »

Die Formulierung ist wirklich ein bisschen schwammig. ich werde mir bei Gelegenheit mal eine sauberere Formulierung ausdenken ;)

Etwa so: Dieses Programm darf nicht Gegenstand von Handlungen sein, bei denen bewusst die Gefahr eingegangen wird, dass Menschen verletzt oder getötet werden können.

Ein Hypnoseprogramm wär ne gute Idee. Ich wär für ne tickende Uhr, auf die der Anwender so lange gucken muss, bis der Hypnose-Zustand eintritt. :)
Wir hypnotisieren die Anwender dann am Besten so, dass sie von nun an dazu neigen, nur noch in Lazarus/FPC zu programmieren. hehe Außerdem sollen die alle auf Linux umsteigen. Und ihr ganzes Vermögen auf mein Konto überweisen....

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