Christian hat geschrieben:
Also das halt ich für ein gerücht. Wenn MS ohne Zustimmung wie sie z.B. beim fehlerbericht zu finden ist Benutzerdaten übermitteln würden wärn sie schon lange weg vom Fenster.
Was heißt dann wären sie schon lange weg vom Fenster?
Ich wollte ja schon sehr lange nach Linux wechseln. Weißt du, was das letzte Tröpfen bei WinXP gewesen ist, was mich dann endlich zu dem Wechsel bewegt hat?
Ein "Sicherheitsupdate". Weshalb? Weil das Sicherheitsupdate keines war: Wie man bei der Detailbeschreibung dieses "Sicherheitsupdates" lesen konnte, handelte es sich dabei um ein Programm, welches die Seriennummern von installierten Anwendungen ausließt, nach M$ sendet und sie dort registriert. Das Dumme war: Dieses "Sicherheitsupdate" hat sich offenbar auch installiert, wenn man auf "nicht installieren" geklickt hatte. Das war vor 1,5 Jahren auch in der Presse, inzwischen weiß ich leider keinen Link mehr zu den Artikeln.
Die Folge war: Ich hatte zwar eine registrierte, legale Version von XP (die hab ich immernoch), aber nichts mehr von dem Dreck auf der Platte.
Mit Windows Vista werden bei der "Produktaktivierung" detailierte Hardware-Informationen zu M$ gesendet. Anschließend wird die installierte Hardware fortlaufend mit der Datenbank bei M$ verglichen. Wenn du z.B. bei deinem Vista ne neue Grafikkarte einbaust, musst du es neu registrieren, weil dann die Hardwarekonfiguration nicht mehr mit der bei M$ gespeicherten übereinstimmt - du könntest es ja auf einen weiteren Rechner installiert haben! Um Windows wieder zum Laufen zu bringen, musst du dann bei M$ anrufen, und um Gnade bitten - übertrieben ausgedrückt. Dann bekommst du gegen weitere persönliche Daten einen neuen Registrierungscode.
Auch der Mediaplayer von Windows XP und Vista ist in der Vergangenheit häufig in die Presse geraten, weil er nachhause telefoniert - ohne Zustimmung des Benutzers.
M$ geht auch in ganz anderen Bereichen Wege, die dem Normalmenschen nach Schmiererei aussehen. Zum Beispiel im Fall der ISO-Standardisierung seines OOXML-Formates. Dazu ist es notwendig, dass eine Mehrheit der Staaten der Standardisierung zustimmen.
Zum Glück sind die Ereignisse noch aktuell genug, dass ich die Links noch kenne:
http://www.heise.de/newsticker/result.x ... nXML%20ISO" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.pro-linux.de/news/2007/11459.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Natürlich sind das nur seltsame, unerklärlich Vorgäng, die "zufällig" zu gunsten Microsofts fallen.
Ich zitiere nur mal kurz daraus:
So sollen in Portugal bei einer Abstimmung in einem Komitee der ISO über das OOXML-Format, in dem ein Microsoft-Vertreter den Vorsitz hat, Vertreter von IBM und Sun abgewiesen worden sein, da im Raum angeblich nicht genug Platz gewesen sei.
Vor der Abstimmung wurde das Gremium von sieben auf 26 Mitglieder aufgestockt, wobei die meisten der 19 neuen Mitglieder den Status von Microsoft-Partnern haben. So verwunderte es nicht, dass die meisten dieser neuen Mitglieder OOXML zustimmten, doch die sieben Altmitglieder stimmten überwiegend dagegen
dass die Anzahl der Mitglieder des V1-Gremiums von sieben vor einem Jahr auf schließlich 26 angestiegen war. Es sei deutlich gewesen, dass die bisherigen V1-Mitglieder für eine "Ablehnung mit Kommentaren" eintraten, während neue Mitglieder für eine "Zustimmung mit Kommentaren" stimmten. "Das ist auch kein Wunder", schrieb Weir, "denn die neu hinzugekommenen Mitglieder waren mehrheitlich Geschäftspartner von Microsoft"
Ähnlich Seltsames wird Italien berichtet, wo das Uninfo-Komitee kurz vor der Abstimmung über OOXML unerwarteten Zuwachs bekam. Trotz jährlicher Beiträge von über 2000 EUR waren in dem Komitee statt fünf nunmehr 83 stimmberechtigte Mitglieder.
Wir können von Glück reden, dass trotzdem meist eine 2/3-Mehrheit verfehlt wurde. Jedenfalls scheint sich MS mit seinem ganzen Geld ordentlich einzukaufen.
In dem Punkt bin ich deiner Meinung, Christian, dass man eindeutig dem Konzern nicht viel nachweisen kann. Es gibt nur starke Indizien, kaum Beweise.