AKW-Debatte

Für sonstige Unterhaltungen, welche nicht direkt mit Lazarus zu tun haben
John
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AKW-Debatte

Beitrag von John »

Was haltet ihr von der derzeitigen Debatte über den wiedernichtausstieg aus der kernkraft? würde mich mal ineressieren

Christian
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Beitrag von Christian »

Ich halte was davon, das regierungen für vorfälle diesbezüglich strafbar gemacht werden können. Wenns um den eigenen Kopf geht wird man vieleicht auch mal sicherheitsauflagen überdenken.
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John
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Beitrag von John »

Naja vielleicht wäre die bessere Frage, was haltet ihr generell von Kernkraft?

John

Euklid
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Beitrag von Euklid »

Ich bin ein Gegner der Kernkraft. Nichteinmal wegen des Sicherheitsrisikos - obwohl das auch von der Energielobby kleiner geredet wird, als es ist. Soner vor allem wegen des radioaktiven Abfalls, von dem keiner weis, wohin damit.

Bin für regenerative Energien. Auch sollte die Forschung für Kohlekraftwerke gefördert werden, damit endlich ein Weg gefunden wird, das CO2 zu binden.

Gruß, Euklid

piper62
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Beitrag von piper62 »

Ich denke das könnte man gut in Nürnberg diskutieren... ;-)

mögliche Themenblöcke dabei:
-vermeindlich "kostengünstige" Kernkraft
-Risiko im Betrieb
-ungelöstes Müllproblem
-Klimafreundlich?!

freue mich schon auf Nürnberg!

Gruss

John
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Beitrag von John »

Jop, schönes Thema, könnte davor evtl. noch einige Zahlen besorgen

monta
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Beitrag von monta »

können wir jenseits des 'offiziellen Blocks' gerne mit einbauen.

Wieso nicht auch mal nen Thema, was nichts mit Laz zu tun hat.
Johannes

Dets
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Beitrag von Dets »

Christian hat geschrieben:Ich halte was davon, das regierungen für vorfälle diesbezüglich strafbar gemacht werden können. Wenns um den eigenen Kopf geht wird man vieleicht auch mal sicherheitsauflagen überdenken.
Full ACK!

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie der damalige Umweltminister Klaus Töpfer frech behauptete "Deutsche Kernkraftwerke sind sicher!". Klar: das Schlimmste, was ihm passieren konnte, sollte er Unrecht haben, war, dass er zurücktreten müsste.
Was hätte er wohl gesagt, wenn er im Falle eines GAUs zu fahrlässiger Körperverletzung in (damals) 60 Millionen Fällen angeklagt und verurteilt hätte werden können?

Dets ...

Eb
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Beitrag von Eb »

Ich bin absoluter Gegner von Kernenergie.

Krieg und atomarer GAU sind für mich das schlimmste, was uns und unseren Kindern passieren kann.

Eb

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af0815
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Beitrag von af0815 »

Bei uns stellt sich das Thema Gott sei dank nicht direkt.

Würde aber vorschlagen, das die Beführworter nicht nur in den Gremien sitzen, sondern auch daneben wohnen und Leben müßen. Ich glaube dann würde die Diskussion ein wenig einfacher sein.

Vielleicht sollte man es auch so mal sehen, die Nutzung selbst dürfte ja relativ sicher sein, das Hauptproblem liegt aber wohl in der Gewinnung als auch in der Entsorgung.

Wenn man sich die Alternativen ansieht - Gas ist wie Öl zu bewerten. Da wird es knapper und somit teurer werden.
Wasserkraft scheint gut zu sein, wie aber Kraftwerksprojekte immer wieder beweisen, können da auch Millionen von Personen plötzlich negative bis tödlich betroffen sein. Es brauch nur ein Erdbeben geologisch einen großen Damm zu treffen. Ausserdem ist Wasser auch nicht so sicher ob es langfristig an Ort und Stelle verfügbar ist. Und Wasser ist auch nicht so speicherbar. Es gibt in Ö immer wieder im Winter zu wenig Wasser um den Bedarf zu decken - und woher kommt dann der Strom - uns wird gesagt - SICHER NICHT VON ATOMKRAFT - ich glaube das ist so sicher wie die Wahlversprechen.

Kurzum alles hat sicher Vor und Nachteile, die Frage ist nur aus welchen Mix von Kraftwerken können wir in 50, 100,... (ich glaube mehr als 50 interessieren mich dan nicht so richtig) Jahren unsere Energie beziehen. Oder gehts zurück in die einstmalig kuscheligen Höhlen ? Hat ja auch ein parr hunderttausend Jahre ja funktioniert :-)
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).

Christian
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Beitrag von Christian »

Kernkraft an sich ist nicht zu verachten. Die Engergieausbeute ist enorm. ABER Es dürfen keine Kafleute dafür verantwortlich sein. Die Effizienz und Sicherheit solcher Anlagen MUSS weit über der Wirtschaftlichkeit stehn. Und das was derzeit in den Endlagern landet könnte noch gute Energie liefern.
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Euklid
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Beitrag von Euklid »

Kernkraft ist die Möglichkeit, besonders dreckige Energie zu gewinnen. Und auch sie ist nicht die Lösung des Energieproblems, da es sich hier - wie auch beim Öl - um eine begrenzte Ressource handelt, die in 45-65 Jahren zuneige geht.

Wiso nicht einfach die 1367 Watt nutzen, die durch die Sonne ständig auf jeden Quadratmeter eingestahlt werden?
Diese Energiequelle wird zu Lebzeiten der Menschen nicht zuneige gehen - hierin besteht die Zukunft, und in entsprechende Forschungszweige sollte stärker investiert werden.

Viele Grüße, Euklid

knight
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Beitrag von knight »

Wiso nicht einfach die 1367 Watt nutzen, die durch die Sonne ständig auf jeden Quadratmeter eingestahlt werden?
Wärst du auch bereit, alle Bäume, Sträucher etc. herauszureißen, um auf der Fläche Solarzellen aufzustellen? Natürlich möchte niemand in der Nachbarschaft ein AKW (oder ein Endlager) haben. Aber wie sehen die Alternativen aus? Wir brauchen auch nachts bei Windstille Strom. Fossile Energieträger sollen es auch nicht sein, da bei ihrer Verbrennung Kohlendioxid freigesetzt wird. Ich glaube, daß niemand die Kernkraft als optimalen Energieträger ansieht. Aber wir müssen auch anerkennen, daß es derzeit nicht ohne geht.

knight

Christian
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Beitrag von Christian »

Wiso nicht einfach die 1367 Watt nutzen, die durch die Sonne ständig auf jeden Quadratmeter eingestahlt werden?
Weil es derzeit nur Solarzellen gibt die ca 8% Wirkungsgrad haben. Damit hast du nur noch 109 Watt pro Quadratmeter.
Man könnte jetzt natürlich anbringen das ein Reaktor eines aktuellen U-Bootes ca 2 Quadratmeter Platz beansprucht und im Gegensatz zu den 308 Watt dann mal 190 MegaWatt produziert.
Man darf das nicht so schwarz weiss dehn, Atomkraft muss keine Dreckige Energie sein. Man kann das Spaltbare Material durchaus so verwenden das es kaum noch strahlt wenn es entsorgt werden muss. Nur wird das oft aus Wirtschaftlichen Gründen nicht getan und hier liegt der Fehler...
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Euklid
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Beitrag von Euklid »

Meiner Meinung nach ist die einzige Alternative, die auf lange Sicht bleibt, die Nutzung regenerativer Energien. Je weiter die Zeit voranschreitet, je stärker sich die Globalisierung durchsetzt und je mehr technische Geräte an der Leitung hängen, desto stärker wächst die Abhängigkeit unserer Gesellschaft von der Energie. Wenn wir weiter an zuneige-gehende "Energieformen" festhalten, desto schmerzhafter wird der unaufhaltsam nahende Tag, an dem solche nicht mehr zur Verfügung stehen.
knight hat geschrieben: Wärst du auch bereit, alle Bäume, Sträucher etc. herauszureißen, um auf der Fläche Solarzellen aufzustellen?
Nein, aber ich glaube wir haben sogar in Deutschlang genug ungenutzte Fläche, auf der Energie erzeugt werden könnte.
Natürlich möchte niemand in der Nachbarschaft ein AKW (oder ein Endlager) haben. Aber wie sehen die Alternativen aus?
Die Alternativen sehen so aus:
Pro Haushalt werden im Schnitt 3500 KWh Strom im Jahr verbraten.
Pro Haushalt kann eine durchschnittliche Hausdachfläche von ca. 25 m^2 angenommen werden. Der Wirkungsgrad aktueller Solarzellen liegt bei ca. 20% (und nicht bei 8 ) - sagen wir mal, dass durch Berücksichtigung des Tag-Nacht-Rythmusses und der Wetterlage im Durchschnitt nur 2% der Solarkonstante, d.h. abgerundet 25 Watt pro m^2 in elektrische Energie umgesetzt werden kann. Habe hier bewusst niedrige Werte angenommen und abgerundet, damit hier keiner meckert ;)
Dann erzeugt jeder Haushalt im Jahr die folgende Energie:
E=25m^2 * 25 Watt * 24*365h = 5475 KWh

Also eine beachtliche Energiemenge, die den Bedarf des Haushalts mehr als deckt. Rund 2000 KWh Überschuss werden _pro Haushalt_ produziert, die ins Netz eingespeißt werden können, z.B. für die Industrie.
Es ist zu erwarten, dass dies eine niedrige Schätzung ist. Aber sie macht deutlich, dass wir uns schon heute unabhängig machen könnten von Kernenergie oder Strom aus fossilen Brennstoffen.

Oben geschildert ist die Situation in Deutschland. Wir haben auf unserem Erdball auch Wüstenstaaten, in denen die Effizienz von Solarmodulen sicher größer als die oben angenommenen 2% ist.

Viele Grüße, Euklid

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